Winterschäden beheben:Frisch in den Frühling

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Wenn die ersten warmen Frühlingstage kommen, sollten Hausbesitzer ihr Eigenheim gründlich unter die Lupe nehmen und die Schäden des Winters beseitigen - das spart Geld und Energie.

Regen, Wind und Frost haben in den Wintermonaten manchem Dach zugesetzt und an vielen Fassaden Spuren hinterlassen. An den ersten warmen und trockenen Tagen sollten Hausbesitzer deshalb ihr Eigenheim gründlich in Augenschein nehmen und Schäden beheben - das kann hohe Folgekosten für aufwendige Reparaturen verhindern.

Alles kontrolliert? Dann kann der Frühling kommen. (Foto: Foto: dpa)

Hat der Sturm einzelne Ziegel gelöst und verschoben, können Lücken in der Deckung des Dachs die Folge sein. Dringt hier Wasser ein, schädigt es die Konstruktion, die Wärmedämmung sowie die Innenverkleidung. "Solche feuchten Stellen sind ein guter Nährboden für Schimmelpilze", sagt Jürgen Michael Schick, Sprecher und Vizepräsident des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) in Berlin, "außerdem verschlechtert sich die Dämmung des Hauses." Nicht immer sind lose Ziegel von außen sichtbar. Darum müssen die Dachbauteile auch von innen kontrolliert werden.

Meist Feuchtigkeit im Spiel

Viel Dreck hat sich während der Wintermonate häufig in den Regenrinnen und Abflussrohren gesammelt. Sie sollten daher von Laub, Zweigen und anderem Unrat gesäubert werden. Denn sind die Regenrinnen verstopft, dringt das Wasser in den Putz der Hauswand ein. An der Fassade sollten Hausbesitzer nach Korrosionsschäden oder braunen Rostfahnen suchen.

"Schatten mit einem weißen Rand deuten auf Salzausblühungen hin", sagt Akke Wilmes, Architekt bei der Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf. Dann ist meist Feuchtigkeit im Spiel. Damit sie keinen dauerhaften Schaden anrichten kann, sollte hier der Fachmann nachsehen. Das gilt ebenfalls für feine Risse. "Kälte und Frost können Abplatzungen von Farbe und Putz verursacht haben", sagt Schick. Auch kräftige Kletterpflanzen wie Wilder Wein reißen gelegentlich etwas Putz oder Steinstücke aus der Fassade.

Unter der Nässe des Winters leiden besonders Holzbauteile wie Terrassen- und Balkonkonstruktionen, Pergolen oder Kletterhilfen für Pflanzen. "Am stärksten gefährdet sind alle Bauteile, die voll der Witterung ausgesetzt sind", sagt Daniel Schmidt, Berater beim Informationsdienst Holz in Bonn. Zunächst sollten Hausbesitzer Laub und anderen Schmutz aus Fugen und Ritzen kehren. Das geht gut mit einem groben Besen. Auch leichter Moos- und Algenbefall lässt sich damit entfernen. Dabei kann sich ein wenig Sand als gute Hilfe erweisen.

Bei Hochdruckreinigern ist dagegen Vorsicht geboten: Sie sollten höchstens für harte Hölzer und nur mit ausreichendem Abstand verwendet werden. An den gereinigten Hölzern zeigt sich schnell, ob sich Risse gebildet haben. Die entsprechende Stelle muss abgezogen und nachgeschliffen werden. "Wenn Metallteile, die mit Holz in Verbindung kommen, Roststellen aufweisen, sollten sie ausgetauscht werden", sagt Architekt Wilmes.

Auch die Kontrolle der Fenster ist ein wichtiger Bestandteil des Frühjahrprogramms. "Bei Holzfenstern müssen vor allem die Wetterschenkel, also die unteren, horizontalen Rahmenbauteile überprüft werden", sagt Schmidt. Besonders an den Fugenstellen bilden sich häufig kleine Risse, die ausgebessert werden müssen. "Alle beweglichen Bauteile sollten unter die Lupe genommen werden: Sind sie leicht gängig? Schon ein Tropfen Maschinenöl kann hier Wunder wirken", sagt Wilmes.

Zum Schluss sollten Hausbesitzer all die vielen Kleinigkeiten inspizieren, die häufig vernachlässigt werden: Ist die Außenbeleuchtung intakt? Fehlen an den Zaunpfählen die Abdeckkappen, und hat sich Wasser darin gesammelt? Wer sein Haus mit Blumen schmücken will, sollte Balkonkästen und die Halterungen überprüfen. Wenn kein Frost mehr droht, können die Gartenbewässerung und die Pumpe vorsichtig in Betrieb genommen werden. Dann kann der Frühling kommen.

© SZ vom 26.3.2008/gf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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