Die durch die US-Finanzkrise in Schieflage geratene Sachsen LB rechnet im laufenden Jahr nicht mehr mit einem ausgeglichenen Ergebnis. Dieses Ziel sei selbst im Falle eines aufgehellten Marktumfelds nicht mehr erreichbar, teilte die inzwischen zur Stuttgarter Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) gehörende Landesbank am Sonntag in einer Ad-Hoc-Veröffentlichung mit. Wie hoch der Jahresfehlbetrag ausfallen werde, könne wegen der Unsicherheiten auf den Finanzmärkten nicht prognostiziert werden.
Die einzige ostdeutsche Landesbank hatte durch riskante Geschäfte im Zusammenhang mit US-Hypotheken viel Geld verloren und war an die LBBW verkauft worden. Im Zuge der Krise war auch der sächsische Finanzminister Horst Metz zurückgetreten.
Die Bank war über mehrere sogenannte Zweckgesellschaften in großem Stil am US-Hypothekenmarkt engagiert. Sie refinanzierte lang laufende Kreditforderungen durch die Herausgabe kurzfristiger Anleihen. Weil diese Refinanzierung zurzeit aber nicht mehr ausreichend funktioniert, mussten schon andere Landesbanken mit einer Liquiditätszusage von 17,3 Milliarden Euro der Sachsen LB zur Seite springen. Einen Jahresverlust hatten Beobachter schon damals nicht ausgeschlossen.