WCM-Insolvenz:Das Ende eines schillernden Unternehmens

Eine außerordentliche Kreditkündigung hat der Beteiligungsgesellschaft WCM den Boden unter den Füßen weggezogen. Sie hatte einst mit ihrer Beteiligung an der Commerzbank für Aufsehen gesorgt.

Der jahrelange Abstieg der einst renommierten Beteiligungsgesellschaft WCM hat ein bitteres Ende: Das Unternehmen meldete am Mittwoch Insolvenz an.

2002 sorgte WCM-Vorstand Flach mit seiner Beteiligung an der Commerzbank für Aufsehen. (Foto: Foto: AP)

Die Verhandlungen über die Kündigung eines 200 Millionen Euro schweren Kredits durch die HSH Nordbank seien am Morgen erneut gescheitert, teilte die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG in Frankfurt mit.

Klöckner-Werke werden versteigert

Die Landesbank will die für den Kredit als Pfand überlassenen Aktien der WCM-Tochter Klöckner-Werke Ende November versteigern. Das Duisburger Industrieunternehmen ist die letzte große Beteiligung von WCM. Das Unternehmen will gegen die Versteigerung mit einem Antrag auf einstweilige Verfügung rechtlich vorgehen.

Wichtigstes Vermögen der Klöckner-Werke ist wiederum eine Beteiligung an der Dortmunder KHS Maschinen- und Anlagenbau AG, einem Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen.

Anfang des Jahrzehnts hatte WCM noch nennenswerte Anteile an der Commerzbank und anderen Konzernen gehalten. Zur Entschuldung musste die Firma fast alle Beteiligungen verkaufen, einschließlich eines umfangreichen Immobilienbesitzes.

Schon einmal war eine Beteiligung von Banken gepfändet worden. Eine finanzielle Sanierung gelang dennoch nicht, im ersten Halbjahr 2006 machte das Unternehmen erneut Verluste. Zudem streitet WCM mit dem Finanzamt über eine Steuerrückzahlung in Millionenhöhe.

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