Waisenrente:Selten genug zum Leben

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Der Staat ersetzt die Eltern finanziell oft nur äußerst lückenhaft.

Antje Schweitzer

Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung erhalten momentan rund 400.000 Kinder und Jugendliche eine Waisenrente.

Gezahlt wird das Geld nach dem Tod des Versicherten, in der Regel des Vaters, an leibliche sowie Stief- und Pflegekinder und auch an Enkel und Geschwister, die im Haushalt des Verstorbenen lebten.

Voraussetzung für die Zahlung von Waisenrente ist, dass der Verstorbene mindestens fünf Jahre lang Beiträge der gesetzlichen Rentenversicherung überwiesen hat. Die durchschnittliche Waisenrente beträgt derzeit rund 160 Euro im Monat.

Verlängerung bis zum 27. Lebensjahr möglich

Gezahlt wird die Waisenrente übrigens normalerweise bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. Eine Verlängerung bis zum 27. Lebensjahr ist möglich, wenn das hinterbliebene Kind noch zur Schule geht, eine Berufsausbildung absolviert, ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr ableistet oder aber behindert ist und sich aus diesem Grund nicht selbst unterhalten kann.

Unterschieden wird dabei zwischen der Halb- sowie der Vollwaisenrente. Letztere erhält ein Kind nur, wenn weder Vater noch Mutter leben. Nach einer groben Faustformel beträgt diese Vollwaisenrente rund 20 Prozent der Altersrente, die die Eltern - rein rechnerisch - zum Zeitpunkt ihres Todes erhalten hätten. Die Halbwaisenrente liegt indes bei nur zehn Prozent.

Die momentane Durchschnittsrente von 160 Euro im Monat signalisiert allerdings, dass hinterbliebene Kinder, ob nun als Voll- oder Halbwaisen, häufig erhebliche Versorgungslücken haben.

Private Vorsorge empfehlenswert

Eine private Vorsorge ist deshalb empfehlenswert. Zumal wenn noch finanzielle Verpflichtungen bestehen, weil die Eltern zuvor etwa ein Eigenheim erworben hatten. Einen vergleichsweise preiswerten Schutz für den Ernstfall bieten Risiko-Lebensversicherungen.

So zahlt ein 30-jähriger Mann, Nichtraucher, für eine Risiko-Police mit 20 Jahren Laufzeit und einer Todesfallleistung von 100 000 Euro bei guten Assekuranzen monatlich zwischen 17 und 24 Euro Beitrag.

Die Höhe der Monatsprämie ist abhängig von der Vertragslaufzeit, den vereinbarten Leistungen im Ernstfall, dem Alter des Versicherungsnehmers sowie seinem Beruf und seinem Nikotinstatus.

Faustformel: Ältere Zeitgenossen, die 20 Zigaretten am Tag rauchen und einen eher risikoreicheren, handwerklichen Beruf haben, zahlen mehr als junge Schreibtischtäter, die regelmäßig Sport treiben und nicht rauchen.

© SZ vom 25.08.07 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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