Verbraucher überwinden Stimmungsdelle:Konjunktur-Barometer auf Allzeit-Hoch

Lesezeit: 1 min

Der Konjunktureuphorie der Verbraucher sind derzeit keine Grenzen gesetzt: Der entsprechende Indikator erreichte den höchsten Wert seit Beginn der Konsumklimastudie im Jahr 1980.

"Auch beim Konsum ist die Ampel wieder auf grün gesprungen", sagte GfK-Chef Klaus Wübbenhorst. Insbesondere die angesichts des robusten Konjunkturverlaufs positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sorge für Rückenwind. Die Mehrwertsteuerdelle zu Beginn des Jahres sei wie von der GfK erwartet überwunden.

Der Kauflaune in Deutschland steigt an, das Konjunktur-Barometer kletterte sogar auf Rekordniveau. (Foto: Foto: dpa)

Der Konsumklimaindikator prognostiziert nach 4,4 Punkten im April einen Wert von 5,5 Punkten für Mai. Die Aussichten stünden gut, dass sich der positive Trend auch in den kommenden Monaten fortsetze. Voraussetzung sei aber unter anderem, dass die Energiepreise nicht erneut kräftig kletterten.

Konjunkturerwartungen erreichen Rekordniveau

Vor allem der kontinuierliche Anstieg der Einkommenserwartungen sei für die bessere Stimmung verantwortlich.

Die Anschaffungsneigung leiste hingegen bisher noch einen eher bescheidenen Beitrag, während die Konjunkturerwartungen auf ein Rekordniveau kletterten. Die Anschaffungsneigung legte im Berichtszeitraum um knapp sechs auf minus 6,5 Punkte zu.

Die Konjunkturerwartungen kletterten um knapp acht Punkte auf 61 Zähler. Die Einkommenserwartungen legten im Sog der konjunkturellen Hochstimmung um knapp 14 auf 29,6 Punkte zu.

"Die deutlichen Hinweise für einen kräftigen Konjunkturaufschwung werden von den Verbrauchern zusehends wahrgenommen", heißt es in der Studie.

Eine überaus gute Arbeitsmarktbilanz sowie wieder stärker steigende Löhne und Gehälter sorgten dafür, dass neben den generellen Konjunkturaussichten auch die Einkommenserwartungen deutlich nach oben gerichtet seien. Von diesem Optimismus könne nun - nach der Schwächephase in den Vormonaten - auch die Anschaffungsneigung profitieren.

Leichte Abkoppelung von den USA

Für den Konsum im laufenden Jahr bleibt die GfK weiterhin verhalten optimistisch gestimmt.

Der Konsum dürfte in 2007 um 0,5 Prozent wachsen. Angesichts der steigenden Beschäftigung, höherer Tarifabschlüsse und der optimistischeren Konjunkturprognosen sei die Chance einer Revision nach oben "sicherlich höher als eine Revision nach unten", sagte Wübbenhorst.

Ungeachtet der Schwächetendenzen in den USA blieben die Aussichten für Deutschland und die Eurozone insgesamt positiv. "Es ist eine leichte Abkopplung zu erkennen", sagte Wübbenhorst mit Blick auf eine gewisse Eigenständigkeit der Konjunkturentwicklung in der Europäischen Union.

"Die Einführung des Euro und das stärkere Zusammenwachsen Europas zahlten sich nun aus", sagte Wübbenhorst. So werde bereits ein großer Teil der Exporte innerhalb der Europäischen Union abgewickelt.

Die Weltwirtschaft sei insgesamt aber so eng verflochten, dass bei einer Schwäche in einer so bedeutenden Volkswirtschaft wie den USA sicherlich nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden könne.

© dpa-AFX - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: