USA:Finanzkrise zieht Wachovia in die roten Zahlen

Merril Lynch, Goldman Sachs, Citigroup: Die Liste der von der Finanzkrise betroffenen Banken ist lang. Nun kommt noch ein weiterer Name dazu - die viertgrößte US-Bank Wachovia.

Die Finanzkrise zieht immer weitere Kreise. Nun rutscht auch die viertgrößte US-Bank Wachovia in die roten Zahlen. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres meldete das Institut einschließlich Sonderposten ein Minus von 393 Millionen Dollar.

Filiale der Wachovia-Bank: Weiteres Opfer der Kreditkrise. (Foto: Foto: Reuters)

Die Analysten sind überrascht. Sie hatten trotz der Kreditkrise mit einem Gewinn gerechnet. Nun will die in Charlotte im Bundesstaat North Carolina ansässige Bank mit einer Kürzung der Dividende und einer Kapitalaufstockung ihre finanzielle Lage stabilisieren. Im Januar hatte Wachovia-Chef Ken Thompson noch erklärt, die Dividende sei sicher.

Der Markt reagierte geschockt auf die Zahlen: Wachovias Aktienkurs fiel um knapp zehn Prozent auf 25,17 Dollar.

Milliarden für Kreditausfälle zurückgelegt

Die Einnahmen bezifferte das Institut in dem Vierteljahr mit 7,9 Milliarden Dollar, was einem Minus von fünf Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2007 entspricht.

Die Kreditkrise in den USA hatte bereits im vorangegangenen Quartal die Wachovia-Bilanz belastet und zu einem deutlichen Gewinneinbruch geführt. Für Kreditausfälle hat die Bank im ersten Vierteljahr nach eigenen Angaben 2,83 Milliarden Dollar zurückgelegt. Vor Jahresfrist waren es noch 177 Millionen. Die Investmentsparte musste 1,56 Milliarden Dollar abschreiben.

Wachovia ist wie andere US-Banken von der Kreditkrise betroffen, die ihren Ausgang in den Geschäften mit schlecht besicherten Hypothekendarlehen nahm. Noch kurz vor dem Zusammenbruch des Hypothekenmarktes kaufte Wachovia 2006 für 24,2 Milliarden Dollar den Immobilienfinanzierer Golden West Financial Corp.

© sueddeutsche.de/Reuters/tob/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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