USA:Daten zu Ölvorräten sollen manipuliert worden sein

Schwerer Verdacht: Spekulanten haben womöglich den Ölpreis in die Höhe getrieben, indem sie die Vorräte in den USA zu tief angegeben haben.

Die Handelsaufsicht für die New Yorker Warenterminbörse untersucht, ob Marktteilnehmer womöglich gefälschte Daten zur Ölversorgung in den Vereinigten Staaten in Umlauf gebracht haben. Dies berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Untersuchungskreise.

Das Öl wird in riesigen Tanks gelagert - einmal wöchentlich werden in den USA die Lagerbestände veröffentlicht (Foto: Foto: AP)

Mit den Daten seien womöglich Annahmen der Marktteilnehmer über das aktuelle Angebot und die Nachfrage an Öl beeinflusst worden.

Unter anderem befürchte die Aufsicht, dass die vielbeachteten, einmal wöchentlich veröffentlichten Lagerbestände an Öl in den USA manipuliert worden seien. Auf diese Weise hätten Marktteilnehmer einen Nutzen für die eigenen Handelspositionen ziehen können.

Scheinbar knapper Ölbestand

So könnten unerwartet niedrige Lagerbestände zu heftigen Preisschwankungen bei den wichtigen Öl-Futures an der Warenterminbörse führen.

Das funktioniert dann etwa so: Wenn Unternehmen die Vorräte in den eigenen Tanks bewusst zu tief angeben, wird den Marktteilnehmern signalisiert, dass die Ölvorräte scheinbar knapper sind als es der Realität entspricht. Der Preis steigt - und das Unternehmen kann mit einem Aufschlag verkaufen.

Überdies sei es aber auch möglich, dass Firmen Öl ge- oder verkauft haben, um den Preis zu beeinflussen.

Unklar sei bislang, ob die Handelsüberwachung bereits konkret Energieunternehmen im Visier habe, schreibt das Wall Street Journal weiter.

Die Untersuchungen wurden den Angaben des Blatts zufolge nach Tipps "von Quellen aus der Welt des Ölhandels" eingeleitet.

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