US-Wirtschaft:Fed sieht Hoffnungsschimmer

Lesezeit: 1 min

Die US-Notenbank weckt Hoffnung auf ein Ende der schwersten Rezession seit Jahrzehnten. Den Leitzins aber lässt sie unverändert.

Die US-Notenbank weckt Hoffnungen auf Licht am Ende des düsteren Konjunkturtunnels. Zwar sei die größte Volkswirtschaft der Welt in den vergangenen Wochen weiter geschrumpft, doch habe sich das Tempo scheinbar verlangsamt, teilte die Federal Reserve (Fed) am Mittwoch mit.

Ein Hoffnungsschimmer auch an der amerikanischen Verbraucherfront: Zwar drückten Arbeitslosigkeit, gesunkener Wohlstand und schwierige Kreditbedingungen weiterhin auf die Kauflaune. Doch gebe es bei den Verbraucherausgaben "Zeichen der Stabilisierung", hieß es von der Fed nach der turnusgemäßen Sitzung ihres Offenmarktausschusses.

Die Fed sei zuversichtlich, dass die Maßnahmen zur Stützung des Finanzsektors Wirkung zeigten und dazu beitragen, dass sich "schrittweise" wieder Wachstum einstelle. Inflationsrisiken sieht die US-Notenbank zunächst nicht am Horizont - im Gegenteil. Der Preisauftrieb könne sogar "für einige Zeit" unterhalb der Rate bleiben, die gut für das Wirtschaftswachstum seien.

Der US-Leitzins bleibt derweil nach wie vor auf einem historischen Tiefstand. Angesichts der dramatischen Wirtschaftskrise bestätigte die Notenbank am Mittwoch erwartungsgemäß ihre Zinsspanne zwischen Null und 0,25 Prozent. Die Zentralbank unterstrich, dass der Zins angesichts der Wirtschaftslage "für längere Zeit" auf einem "außergewöhnlich niedrigem Niveau" bleiben werde. In einer beispiellosen Entscheidung hatte die Federal Reserve diesen Zielkorridor Mitte Dezember vorigen Jahres festgelegt.

Im April hat sich die Stimmung der US-Konsumenten deutlich aufgehellt. Der entsprechende Index des Conference Board, einem Institut der Privatwirtschaft, stieg von 26,9 auf 39,2 Punkte. Es handele sich um den stärksten Anstieg seit drei Jahren, teilte das Institut weiter mit. "Die Verbraucher gehen davon aus, dass die Wirtschaft sich der Talsohle nähert." Das Konjunkturbild im ersten Quartal fiel derweil ernüchternd aus: Aufs Jahr hochgerechnet schrumpfte die US-Wirtschaft in den ersten drei Monaten 2009 um 6,1 Prozent und damit stärker als Experten erwarteten. Bereits im Schlussquartal 2008 hatte es einen Einbruch von 6,3 Prozent gegeben - der stärkste seit 1982. Insgesamt waren die vergangenen sechs Monate dem US-Handelsministerium zufolge das schlechteste Wirtschafts-Halbjahr seit 1957/58.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/vw/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: