US-Immobilienkrise:Bürgermeister fürchten Häuserfiasko

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Die Immobilienkrise in den USA versetzt die Welt in Aufruhr. Kommt alles noch viel schlimmer als bislang gedacht?

Die weitaus schlimmsten Folgen der Hypothekenkrise in den USA stehen nach Auffassung amerikanischer Bürgermeister noch aus. Die Kredite für weitere 1,4 Millionen nicht abbezahlte Häuser und Eigentumswohnungen werden demnach in den kommenden Monaten platzen. Immobilien könnten 2008 landesweit voraussichtlich sieben Prozent an Wert verlieren, heißt es in einer Studie.

Besonders schwer werde es Kalifornien und Florida treffen. Dort waren die Preise in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich in die Höhe geschossen.

"Vor gar nicht allzu langer Zeit haben die Volkswirte den Immobilienmarkt noch als Rückgrat unserer Wirtschaft bezeichnet. Heute hat die Zwangsvollstreckungskrise das Potenzial, unserer Wirtschaft und Millionen von amerikanischen Familien den Rücken zu brechen, wenn wir nicht bald etwas unternehmen", erklärte der Bürgermeister der Stadt Trenton im US-Bundesstaat New Jersey, Douglas Palmer.

1,2 Billionen Dollar Wertverlust?

Palmer stellte anlässlich einer Krisensitzung des US-Bürgermeisterforums in Detroit eine Studie der Beratungsfirma Global Insight vor, die ein düsteres Bild zeichnete: Demach müssen Immobilienbesitzer im kommenden Jahr in den USA mit einem Wertverlust von insgesamt 1,2 Billionen Dollar rechnen.

Allein in Kalifornien werden die Häuserpreise wohl um 16 Prozent einbrechen; dem bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat dürften damit fast drei Milliarden Dollar an Grundsteuer entgehen.

Gleichzeitig rechnen die Bürgermeister im Zuge der Hypothekenkrise mit einem schwächeren Wirtschaftswachstum und Einschnitten am Arbeitsmarkt, was die Lage für die US-Bürger weiter verschärfen dürfte.

Viele Amerikaner hatten vor allem während des Immobilienbooms in den Jahren 2004 und 2005 besonders riskante Hypotheken abgeschlossen. Doch diesen Sommer wurde deutlich, dass sich zahlreiche Schuldner übernommen hatten, was die Kreditkrise in Gang setzte.

Das Bürgermeisterforum repräsentiert mehr als 1100 US-Städte mit einer Einwohnerzahl von jeweils mehr als 30.000 Menschen.

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