US-Geldpolitik:Fed hält sich alle Zinsoptionen offen

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Die US-Notenbank lässt die Märkte weiter im Unklaren. Wie erwartet beließ sie den US-Leitzins zum achten Mal in Folge bei 5,25 Prozent.

Zwar merkte sie in ihrer mit Spannung erwarteten Erklärung eine Abschwächung der Kerninflation an. Doch bezeichnete sie die Teuerung weiter als Hauptsorge.

US-Notenbankchef Ben Bernanke: Die Teuerung ist für ihn weiterhin die Hauptsorge. (Foto: Foto: AFP)

An den Märkten wurde aus der Fed-Begründung kein eindeutiger Hinweis in Richtung einer Zinserhöhung oder einer Zinssenkung als nächstem Schritt gelesen.

Die US-Börsen setzten nach einigem hin und her schließlich ihren leichten Aufwärtstrend fort. Der Dollar zeigte sich kaum verändert.

Die Entscheidung für unveränderte Zinsen war weithin erwartet worden und fiel im für die Geldpolitik zuständigen Offenmarktausschuss der Fed einstimmig.

Etwas optimistischer für die Kerninflation

In seiner Erklärung verzichtete der Ausschuss um Fed-Chef Ben Bernanke darauf, wie bei den beiden vorangegangenen Entscheidungen die Kerninflation ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel als erhöht zu bezeichnen.

Allerdings schloss Bernanke nicht aus, dass die Abschwächung hier nur vorübergehend sein könnte. "Die Kerninflation hat sich in den vergangenen Monaten verbessert. Allerdings muss sich ein nachhaltiges Nachlassen des Inflationsdruckes erst noch erweisen", erklärte die Fed.

"Die vorrangige Sorge des Ausschusses bleibt die Gefahr, dass sich die Inflation nicht wie erwartet abschwächt." Die engen wirtschaftlichen Bedingungen hielten die Risiken Aufrecht.

Baldige Zinssenkung erscheint unwahrscheinlich

Von einigen Händlern wurde dies als Hinweis auf eine geringere Wahrscheinlichkeit gedeutet, dass die Fed noch in diesem Jahr die Zinsen senken wird.

"Der Trend geht eindeutig nicht in Richtung einer Zinssenkung", sagte Giri Cherukuri von Oakbrook Investments. Zuletzt hatte die Fed den Zielsatz für Tagesgeld im Juni vergangenen Jahres auf den derzeitigen Stand und damit binnen zwei Jahren in 17 kleinen Schritten von historisch niedrigen 1,0 Prozent angehoben.

Das US-Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr bezeichnete die Fed als moderat trotz der anhaltenden Bereinigung am kriselnden Immobilienmarkt. Und auch in den kommenden Quartalen scheine die Wirtschaft moderat weiter zu wachsen.

Für die meisten Experten bot die Fed-Erklärung wenig überraschendes. Die Fed warte weiter ab wie sich die Inflation entwickle, sagte Bill Emerson von Quicken Loans.

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