Turbulenzen an der Börse:Rasanter Kurswechsel

Folgenschwerer Fehler: Ein alter Artikel über die Insolvenz der United Airlines wurde sechs Jahre später noch einmal veröffentlicht - und ließ den Kurs einbrechen.

Ein sechs Jahre alter und im Internet jetzt fälschlicherweise nochmals veröffentlichter Bericht zur Insolvenz der US-Fluggesellschaft United Airlines hat der Aktie des Mutterkonzerns UAL schwere Verluste beschert.

Sie fliegen noch: Ein alter Bericht über die Insolvenz der United Airlines hat für extreme Kurseinbrüche gesorgt. (Foto: Foto: afp)

Der UAL-Kurs stürzte am Montag an der New Yorker Börse um mehr als 75 Prozent auf drei Dollar ab, ehe der Handel ausgesetzt wurde.

Nach einem Dementi der ohnehin schwer gebeutelten zweitgrößten US-Airline erholte sich die Aktie im wieder aufgenommenen Handel, lag aber gegen Börsenschluss noch immer mit knapp zwölf Prozent im Minus.

Der ursprüngliche Bericht der Chicago Tribune stammte aus dem Jahr 2002 im Zusammenhang mit einer damaligen Insolvenzerklärung der Gesellschaft, teilte United Airlines mit. Die alte Geschichte sei nun auf der Website der Zeitung Florida Sun Sentinel mit neuem Datum wieder aufgetaucht.

Aktienhändler und andere Medien griffen den Bericht auf. Die Fluggesellschaft forderte von dem Blatt einen Widerruf und kündigte eine Untersuchung des Vorfalls an.

Turbulenter Aktienkurs

US Airlines hatte das mehrere Jahre lange Insolvenzverfahren Anfang 2006 abgeschlossen. Die Gesellschaft schreibt derzeit aber - wie alle großen traditionellen US-Anbieter - rote Zahlen. Der Börsenwert ist binnen der vergangenen zwölf Monate um fast drei Viertel eingebrochen.

Die Fluggesellschaft leidet stark unter der Konjunkturschwäche und dem teuren Sprit und sah sich im Frühjahr gezwungen, die Flugpreise deutlich anzuheben. Wegen des zuletzt wieder billiger werdenden Öls war die UAL-Aktie in den vergangenen Wochen jedoch im Aufwind.

Die Gesellschaft ist Mitglied des Unternehmensbündnisses Star Allianz und damit ein wichtiger Partner der deutschen Lufthansa.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/Koch/kim/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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