Trotz Finanzkrise:US-Notenbank hält Zinsniveau konstant

Die Fed greift nicht ein: Die US-Notenbank hat die Leitzinsen trotz der dramatischen Zuspitzung der Finanzmarktkrise nicht gesenkt, warnt aber vor Wachstumsrisiken und Inflationsgefahren.

Die US-Notenbank Federal Reserve hat den Leitzins am Dienstag erneut nicht verändert. Die Bank räumte zwar ein, dass sich die Belastungen auf den Kapitalmärkten "beträchtlich verstärkt" hätten. Sie beließ den Leitzins jedoch beim gegenwärtigen Stand von 2,0 Prozent.

Angesichts der jüngsten Krisenmeldungen von der Wall Street hatten viele Analysten zu Beginn der Woche mit einer Senkung des Zinssatzes gerechnet: Dies hätte die Geldbeschaffung billiger gemacht, zugleich aber inflationäre Tendenzen verstärken können.

Entscheidung ohne Gegenstimme gefallen

Der Offenmarktausschuss der Fed traf die Entscheidung auf seiner Sitzung am Dienstag ohne Gegenstimme. In einer Erklärung hieß es, die Probleme auf den Finanzmärkten hätten "erheblich zugenommen", während sich der Arbeitsmarkt in den USA weiter abgeschwächt habe. Allerdings hätte eine neuerliche Senkung die Gefahr eines weiteren Preisauftriebs verstärkt.

"Die Abwärtsrisiken für das Wachstum und die Aufwärtsrisiken für die Inflation sind eine große Sorge für den Geldpolitischen Ausschuss (FOMC)", schrieb die Fed.

Über die nächsten Quartale hinweg werden nach Einschätzung der Notenbank schwierige Kreditbedingungen, verlangsamte Exporte und die weiterhin schwierige Lage auf dem Immobilienmarkt das Wirtschaftswachstum belasten.

Zuletzt hatte die Fed den Leizins Ende April gesenkt.

© sueddeutsche.de/dpa/AFP/dmo/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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