Tarifgespräche gescheitert:Keine Einigung mit den Bankern

Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der privaten und öffentlichen Banken sind erneut gescheitert. Nun drohen weitere Streiks.

Die vierte Tarifrunde für die 250.000 Beschäftigten privater und öffentlich-rechtlicher Banken ist ohne Ergebnis abgebrochen worden. Eine Einigung mit der Gewerkschaft Verdi sei nicht möglich gewesen, teilte Arbeitgeber-Verhandlungsführer Heinz Laber am Abend in Köln mit.

Bankangestellte im Streik: Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Geld, mindestens aber ein Plus von 260 Euro monatlich. (Foto: Foto: dpa)

Flächendeckende Streiks drohen

Gewerkschaften und Arbeitgeber warfen sich am Dienstag gegenseitig eine Blockadehaltung in zentralen Streitpunkten vor.

Wie ein Verdi-Sprecher sagte, wird der Streik in Nordrhein-Westfalen am Mittwoch unvermindert fortgesetzt. Als Grund gab er an, die Arbeitgeberseite habe auf einer Variabilisierung der Gehälter bestanden, was für die Gewerkschaft nicht verhandelbar gewesen sei. Bereits am Vormittag hatten nach Angaben der Gewerkschaft Verdi mehr als 2000 Bankangestellte in Nordrhein-Westfalen ihre Arbeit niedergelegt.

Ein Termin für neue Gespräche steht noch nicht fest. "Es läuft nun alles auf flächendeckende Streiks hinaus", sagte der Verhandlungsführer der kleineren Bankgewerkschaft DBV, Stephan Szukalski.

Angebot der Arbeitgeber

Die Banken wollen ihren Beschäftigten nun einseitig ab dem 1. November eine Lohnerhöhung um 2,5 Prozent vorschlagen. "Das entspricht der Inflationsrate und vergleichbaren Anhebungen in der Branche", sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Heinz Laber. "Der Tarifstreit mit Verdi soll nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden."

Verdi fordert für die 250.000 Beschäftigten des privaten und öffentlichen Bankgewerbes acht Prozent mehr Geld, mindestens aber ein Plus von 260 Euro monatlich.

Die Gewerkschaft will zudem angesichts der jüngsten Bankfusionen einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen durchsetzen. Die Arbeitgeber lehnen dies strikt ab und pochen ihrerseits auf eine stärkere Flexibilisierung der Gehälter im Vertrieb.

© sueddeutsche.de/AP/dpa/Reuters/jkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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