Stuttgart 21:In acht Minuten am Flughafen

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Das Bahn-Projekt in Fakten und Zahlen

Strecke: Der unterirdische Bahnhof wird über einen 9,5 Kilometer langen Tunnel mit dem neuen ICE-Bahnhof am Flughafen verbunden. Bisher gab es nur eine S-Bahn-Verbindung. Vom Flughafen führt die Strecke nach Wendlingen, von dort entlang der A8 nach Ulm. Insgesamt müssen 18 Brücken und 21 Tunnel gebaut werden, letztere mit einer Gesamtlänge von mehr als 60Kilometern.

Umbau in Stuttgart
:Stuttgarts "Projekt 21"

In der baden-württembergischen Landeshauptstadt soll der Hauptbahnhof komplett umgebaut werden - und zum Teil in der Erde verschwinden.

Fahrzeit: Zwischen Stuttgart und Ulm soll sich die Fahrzeit durch die neue Hochgeschwindigkeitstrasse auf 28 Minuten fast halbieren. Der Stuttgarter Flughafen wird von der Innenstadt in acht Minuten erreichbar sein. Bisher brauchte man dafür 27 Minuten.

Magistrale: Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Stuttgart und Ulm ist Teil eines transeuropäischen Projekts einer Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Paris und Budapest.

Kosten: Insgesamt sollen die Untertunnelung des Bahnhofes und die Schnellbahnstrecke einmal 5,1 Milliarden Euro kosten. Der Bund zahlt 2,1 Milliarden Euro, die Bahn 1,3 Milliarden. Der Anteil Baden-Württembergs beträgt 1,3 Milliarden Euro. Den Rest zahlen die Region Stuttgart und der Flughafen.

Der neue Stadtteil: Durch die Verlegung der Gleise unter die Erde wird eine Fläche von 100 Hektar frei. Auf ihr sollen Büros und Läden entstehen für etwa 22 000 Menschen und Wohnungen für 12 000 - mit Blick auf den Stadtpark, der einmal um 20 Hektar größer werden soll.

Fahrplan: Baubeginn ist im Jahr 2010, fertig soll der Bahnhof etwa 2019 sein. Die Gleise des bisherigen Hauptbahnhofs werden 2011 um etwa 120 Meter zurück verlegt; zwischen der alten Bahnhofshalle und den Gleisen wird die Grube für die neue Strecke ausgehoben. Bahngäste können während der Bauzeit von Brücken aus in die Tiefe schauen.

Kritik: Die Gegner von Stuttgart 21, die vor allem beim BUND und den Grünen zu finden sind, halten das Projekt für eine reine Prestigeangelegenheit und erwarten Kostensteigerungen von mehreren Milliarden. Sie schlagen vor, den bestehenden Kopfbahnhof aus dem Jahr 1914 zu renovieren. Mit dem Bau der Schnellbahnstrecke sind sie mehrheitlich zwar einverstanden, sie sind aber gegen die vielen Tunnel und die Anbindung des Flughafens. Die Gegner befürchten, dass es durch die nur noch acht Gleise im neuen Bahnhof oft zu Chaos und Verspätungen kommt. Durch die Kosten in Milliardenhöhe bleibe kaum noch Geld für den Nahverkehr übrig.

© SZ vom 03. 04. 2009/als - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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