Studie der US-Regierung:Hoffnung auf das Arktis-Öl

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Öl wird immer knapper - da ist es gut, dass es in der Arktis noch viel davon gibt. Drei Jahre könnte die Menschheit mit dem Nordpol-Öl auskommen. Doch die Förderung wird richtig teuer.

Öl wird immer knapper und die Menschheit sucht verzweifelt nach neuen Quellen, um die Gier nach dem schwarzen Gold zu stillen. Nun hat die US-Regierung ein geologisches Gutachten in Auftrag gegeben, um die Ölvorräte der Arktis zu bemessen - und die Studie kommt zu einem interessanten Ergebnis: Im Nordpol-Gebiet gibt es genug Öl, um die Welt bei ihrer derzeitigen Nachfrage drei Jahre lang zu versorgen.

Im Meeresboden der Arktis vermuten Experten riesige Ölvorkommen. (Foto: Foto: dpa)

Die Wissenschaftler vermuten im Meeresboden 90 Milliarden Barrel Erdöl, 47,3 Billionen Kubikmeter Erdgas und 44 Millionen Barrel Flüssiggas. Es handele sich um noch "nicht entdeckte, aber technisch förderbare" Ressourcen. 84 Prozent davon könnten mit Offshore-Anlagen vor der Küste gefördert werden.

"Bevor wir Entscheidungen über die Zukunft von Öl und Gas sowie über den Schutz bedrohter Tierarten, natürlicher Gemeinschaften und der Erde als ganzes treffen, müssen wir wissen, was es dort unten tatsächlich gibt", sagte Mark Myers, Direktor der zuständigen US-Behörde.

Erderwärmung hilft

Doch einen Haken gibt es auch beim Arktis-Öl. Denn die Studie der US-Regierung hat zwar die Mengen bemessen, nicht jedoch die Wirtschaftlichkeit. Experten vermuten, dass die Erschließungskosten erheblich sein dürften. Will heißen: Die Ölförderung aus dem Meeresboden der Arktis wird richtig teuer.

Die Wissenschaftler vermuten jedoch auch, dass der Klimawandel der Ölförderung dienlich sein könnte. Aufgrund der Klimaerwärmung und des erwarteten Abschmelzens der Polkappen werden die arktischen Öl- und Gas- sowie Edelmetall-Lagerstätten auf dem Meeresboden wohl künftig leichter zugänglich.

Ein Problem ist allerdings nicht geklärt, und das sind die Besitzverhältnisse. Denn ungeklärt ist die Frage, wem das schwarze Gold unter dem Meeresboden der Arktis überhaupt gehört. Denn neben den USA wollen auch Russland, Kanada, Dänemark und Norwegen einen Teil des Kuchens abhaben und erheben Anspruch auf die Rohstoffe.

© sueddeutsche.de/Reuters/tob/jkr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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