Strompreise:Es wird wohl noch teurer

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung geht davon aus, dass sich die Kosten für Strom weiter erhöhen.

"Ich glaube nicht, dass die Preise jetzt kurzfristig sinken werden. Im Gegenteil", sagte die DIW-Mitarbeiterin Claudia Kemfert dem TV-Sender n-tv.

Den Daten zufolge kann ein Vier-Personen-Haushalt mit einer Erhöhung von etwa 7,5 Prozent rechnen. (Foto: Foto: dpa)

Als Voraussetzung für sinkende Preise nannte die Abteilungsleiterin für Energie einen Ausbau der Netze in Europa, um wirksamen Wettbewerb zu schaffen, und eine europäische Regulierungsbehörde, die die Preise beaufsichtigt. Von den Strompreiserhöhungen zum Jahreswechsel waren nach Angaben des Verbraucherdienstes Verivox knapp 16 Millionen Haushalte betroffen.

Die globalisierungskritische Organisation Attac protestierte vor der RWE-Repräsentanz in Berlin gegen die vier großen Stromkonzerne und forderte eine Zerschlagung von EnBW, E.ON, RWE und Vattenfall. Statt soziale Preise zu gewährleisten und in erneuerbare Energien zu investieren, erwirtschafteten die Konzerne Rekordgewinne, um zu expandieren, sagte Jutta Sundermann vom Attac-Koordinierungskreis.

Der Bund der Energieverbraucher verlangte, dass Gasanbieter ihren Kunden Geld zurückgeben. Die Netzentgelte seien niedriger ausgefallen als ursprünglich angenommen, sagte der Vorsitzende des Verbands, Aribert Peters, im rbb-Inforadio. "Wir erwarten, dass das Geld dem Verbraucher zurückgegeben wird."

Das schärfere Kartellrecht, nach dem die Versorger den Grund von Preiserhöhungen nachweisen müssen, bezeichnete er als zu schwach. Das Bundeskartellamt hatte angekündigt, die jüngsten Preiserhöhungen bei Strom und Gas genauer unter die Lupe zu nehmen.

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