Steigende Immobilienpreise:München so teuer wie nie

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Ob Doppelhaushälften, Reihenhäuser, Einfamilienhäuser oder Eigentumswohnungen - das Wohnen in München wird von Tag zu Tag teurer.

Michael Tibudd

Doppelhaushälften, Reihenhausteile und Einfamilienhäuser so teuer wie nie, die Preise für Eigentumswohnungen nahe am Allzeithoch im Jahr 2002 - mit Rekorden wie diesen hat der Immobilienverband Süd (IVD) seinen Marktbericht für das Frühjahr 2008 vorgestellt.

Am Allzeithoch und darüber hinaus

Dafür untersuchte der IVD die Preisentwicklung bei verkauften Wohnimmobilien. "Während bayernweit zum ersten Mal seit 2005 wieder die Preise fielen", sagte IVD-Chef Stephan Kippes, "bleibt die Tendenz in München weiterhin steigend."

Durchschnittlich 580 000 Euro werden aktuell fällig für eine Doppelhaushälfte in München - nach 560 000 vor einem halben Jahr. Bei einem Reihenmittelhaus sind es 455 000 (zuletzt 445 000). Bei Eigentumswohnungen liegt der Preis pro Quadratmeter bei 2670 Euro - und damit nur 30 Euro unter dem Rekordwert vom Herbst 2002. ´

1080 Eutro für den Quadratmeter

Den Rekordwert aus dieser Zeit überbieten können derzeit die in München allerdings seltenen Einfamilienhäuser: 725 000 Euro werden dafür im Schnitt fällig, nach zuletzt 705 000 Euro. Einen Anstieg gab es auch beim Baugrund: Der Quadratmeter für Grundstücke, auf denen mehrstöckige Häuser gebaut werden dürfen, liegt derzeit bei 1080 Euro - vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei 950 Euro. Das entspricht einem Zuwachs um 13,5 Prozent.

Während die hohen Preise also Interessenten die Kaufentscheidung schwerer machen dürften, rechnet der IVD doch mit einer weiter steigenden Nachfrage. "Wir rechnen fest damit, dass die Zinsen weiter steigen", sagte IVD-Chef Kippes. Niedrigster und somit attraktivster Stand bei den Baukrediten sei vor anderthalb bis zwei Jahren gewesen. "Deswegen werden die Leute eher früher als später eine Immobilie kaufen."

Hohe Inflationsrate

Außerdem sei die verhältnismäßig hohe Inflationsrate zu beachten. "In Zeiten von drei Prozent Preissteigerung ist eine wertstabile Immobilie sehr interessant." Die daraus resultierende Nachfrage werde die Preise weiter nach oben treiben, ebenso wie eine zu erwartende Knappheit bei Neubauten: So wenige Baugenehmigungen wie im vergangenen Jahr seien schon lange nicht mehr erteilt worden.

Vom Kraftstoffpreis abhängig

Eine besonders aktuelle Konsequenz aus der wirtschaftlichen Entwicklung haben die IVD-Beobachter ebenso ausgemacht: "Die gestiegenen Kraftstoffpreise wirken sich bei der Immobiliennachfrage im Raum München aus", berichtet IVD-Vorstandsmitglied Günther Gültling. "Wo eine S-Bahn-Linie in der Nähe ist, wird gezielt stärker nachgefragt, je weiter weg vom öffentlichen Verkehr eine Lage ist, desto weniger Nachfrage ist da."

© SZ vom 24.6.2008/jw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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