Spekulations-Geschäfte:Wetten auf den Kaffeepreis

Der Preis für Rohkaffee steigt - auf diesen Trend können auch private Anleger spekulieren. Doch Vorsicht: Das Risiko ist hoch.

Ansgar Siemens

Noch vor wenigen Jahren konnten nur Profi-Investoren Geschäfte mit Rohkaffee machen. Inzwischen sind Produkte zu haben, mit denen auch private Anleger ohne große Anstrengung am Weltmarkt handeln können.

Doch Vorsicht: Der Weg zum Kaffee führt an den Terminmarkt - und hier gelten eigene Gesetze. "Der Kauf einzelner Rohstoffe ist generell sehr riskant", warnt Funda Tarhan, Derivate-Expertin der Bank ABN Amro.

Am Terminmarkt werden Kaffee-Futures gehandelt. Diese Scheine verbriefen das Recht, in der Zukunft eine bestimmte Menge Kaffee zu einem festgelegten Preis zu kaufen.

Banken bieten eine Vielzahl von so genannten Zertifikaten an, mit denen Anleger auf den Kaffeepreis wetten können. Die Produkte existieren in verschiedenen Spielarten. Ein so genanntes Indexzertifikat bewegt sich dabei zum Beispiel im Gleichtakt mit dem Future-Preis, etwa für die Kaffeesorte Robusta. Mit Turbozertifikate lassen sich Preiszuwächse vervielfachen.

Eigenheiten des Terminmarktes

Aber Achtung: Die Entwicklung des aktuellen Kaffeepreises, des so genannten Spotpreises, ist immer nur ein Faktor für den Anlageerfolg mit einem Zertifikat. Eigenheiten des Terminmarktes kommen hinzu. Im Extremfall kann es dem Privatanleger passieren, dass der Weltmarktpreis für Kaffee steigt und das Zertifikat verliert - obwohl er auf steigende Preise gesetzt hat.

Denn auf dem Terminmarkt, auf dem sich in erster Linie Importeure und Exporteure gegen Preisschwankungen absichern, können Spesen und Transaktionskosten sehr hoch sein.

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