Spekulationen um Bernhard:Große Freude - bei den Daimler-Aktionären

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Die mögliche Demission von VW-Markenvorstand Bernhard sorgt an der Börse für Hochstimmung.

Nachdem Medien über das Ausscheiden Wolfgang Bernhards bei VW spekulierten, legte auch die DaimlerChrysler-Aktie einen guten Start hin. Analysten rechnen mit einer Rückkehr des Sanierers zu DaimlerChrysler.

Mit einem Plus von 3,8 Prozent gehörte die Aktie an den Börsen klar zu den Kursgewinnern. Während die Aktie gestern mit 47,40 schloss, wurde sie kurz nach Handelsstart bereits um 49,21 gehandelt. Schon zuvor hatten Analysten ihre Empfehlung für Daimler auf "Buy" erhöht.

"Falls Bernhard VW wirklich verlassen sollte, könnte er als Sanierer für die Chrysler-Sparte zurückgehen", sagte ein Börsianer. Dies sorge für etwas Fantasie.

Rücktritt wegen Konzernumbau?

Der Rücktritt von VW-Markenchef Wolfgang Bernhard ist verschiedenen Medienberichten zufolge noch am Donnerstag zu erwarten. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete bereits am Mittwochabend, Bernhard gehe wegen des eingeleiteten Führungswechsels bei dem Wolfsburger Autobauer.

Die Financial Times Deutschland schrieb unter Berufung auf Insiderinformationen, Bernhard werde seinen Rückzug anbieten und dies werde auch angenommen werden.

In der vergangenen Woche hatte VW überraschend mitgeteilt, dass der bisherige Vorstandschef Bernd Pischetsrieder seinen Posten zum Jahresende räumen werde. Nachfolger solle - vorbehaltlich der Entscheidung des Aufsichtsrates - der jetzige Chef der VW-Tochter Audi, Martin Winterkorn, werden.

Laut FAZ soll Winterkorn planen, den Wolfsburger Autobauer künftig zentraler zu führen und den Vorstand umzubauen. "Der Umbau würde zu einer Schwächung der Position von Bernhard führen", hieß es in dem Bericht weiter.

Kursanstieg auch bei VW

Trotz des möglichen Rücktritts konnte auch die VW-Aktie weiter zulegen. Wurden sie gestern noch um 83,84 gehandelt, stieg sie nach Handelsstart um 3,59 %. Zeitweise war sie bis auf 87,69 Euro gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Juli 1998.

Der Sportwagenbauer Porsche will seinen Anteil an dem Wolfsburger Autobauer nach der Zustimmung des Aufsichtsrats am Mittwoch nun auf 29,9 Prozent erhöhen. Zugleich bereitet Porsche eine kräftige Kapitalerhöhung vor, was Übernahmefantasien Nahrung gebe, sagten Händler.

Goldman Sachs hatte VW-Titel daraufhin von "Neutral" auf "Conviction Buy" hochgestuft und das Kursziel von 77 auf 110 Euro angehoben.

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