Solaranlagen:Höherer Sonnenzuschuss

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Der Bundesumweltminister erhöht die Förderung für den Einbau einer Solaranlage: statt 92 gibt 125 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche.

Für den Einbau einer Solaranlage gibt es ab sofort deutlich mehr Zuschuss vom Bund. Bundesumweltminister Jürgen Trittin erhöhte die Förderung per Erlass von 92 auf 125 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche. Für eine durchschnittliche Anlage mit neun Quadratmetern zur Gewinnung von Warmwasser und Heizwärme würden somit 1.125 Euro gezahlt.

Unabhängigkeit unterstützen

Der Grünen-Politiker wies darauf hin, dass der Einbau einer Solaranlage von steigenden Öl- und Gaspreisen unabhängiger mache und zum Klimaschutz beitrage. Die Anhebung der Fördersätze solle zudem den Markt für Sonnenkollektoren ankurbeln und die technische Weiterentwicklung fördern.

Das 1999 mit Mitteln aus der Ökosteuer aufgelegte Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien, zu dem die Solarförderung gehöre, habe bereits eine große Nachfrage ausgelöst. Im vergangenen Jahr habe das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuschüsse für 92.000 Anlagen ausgezahlt.

Aufwind für die Solarbranche

Die Aufstockung des Programms sei notwendig geworden, weil die Solarbranche 2002 einen Einbruch erlebt habe, erklärte die Grünen-Energiepolitikerin Michaele Hustedt. Der Fördertopf wächst nach ihren Angaben von 190 Millionen auf 230 Millionen Euro. Nach Aufstockung der Mittel sei nun der Zubau von 700.000 Quadratmetern Kollektorfläche in diesem Jahr zu erwarten.

Die Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft mit rund 350 Solarfirmen begrüßte Trittins Erlass. "Das ist das richtige Signal zum richtigen Zeitpunkt", erklärte der Verband. Er verwies darauf, dass der Satz von 125 Euro pro Quadratmeter nur 2003 gilt und ab 2004 wieder auf 110 Euro sinkt.

Nach Angaben des Verbands gibt es bereits in 500.000 Haushalten Solaranlagen. Die auf Dächern montierten Kollektoren erzeugen mit Hilfe der Sonneneinstrahlung Warmwasser und Heizwärme, die in der Regel andere Heizformen ergänzen.

Antrag stellen

Sowohl der Bund als auch manche Kommunen geben Zuschüsse zum Bau von solarthermischen Anlagen. Besonders großzügig ist die Stadt München. Sie vergibt bundesweit derzeit die höchste Förderung. Ein Antrag kann nur beim Bund oder bei der Stadt gestellt werden. Wichtig: Der Antrag muss vor der Bestellung der Solaranlage gestellt werden. Rückwirkend ist keine Bezuschussung möglich.

BAFA-Zuschuss (Bund)

Marktanreizprogramm zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien - Bundesförderung über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Jeder Quadratmeter Kollektorenfläche wird vom Bund mit 125 Euro bezuschusst. Die maximale Förderhöhe beträgt 25000Euro je Einzelanlage.

Info: Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA), Tel.: 06196/908-625.

München-Zuschuss (Stadt)

Münchner Förderprogramm Energieeinsparung. Jeder Quadratmeter Kollektorenfläche wird von der bayerischen Landeshauptstadt mit derzeit 250 Euro bezuschusst. Die maximale Förderhöhe beträgt 50000 Euro je Maßnahme.

Info: Landeshauptstadt München, Referat für Gesundheit und Umwelt, Tel.: 089/233-26890.

Weitere Info: Green City e.V., Klenzestraße 54, Tel. 089/890668-0. Dort findet am 17. Februar 2003 um 19 Uhr auch ein Vortrag zum Thema Solarenergie statt.

KfW-Programm zur CO2-Minimierung

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat für beide Arten der Energiegewinnung - Solarthermie und Photovoltaik - zinsgünstige Darlehen im Angebot, durch die sich bis zu 100 Prozent der Investitionskosten finanzieren lassen. Die Zinssätze liegen derzeit für die Solarthermie bei rund vier Prozent, bei der Photovoltaik bei rund zwei Prozent. Auch im Rahmen des 100.000-Dächer-Solarstromprogramms werden zinsgünstige Kredite vergeben.

Info: Tel. 01801/335577

Erneuerbare Energien Gesetz (EEG)

Es handelt sich hierbei weniger um einen Zuschuss, sondern um eine Abnahmegarantie für den erzeugten Strom durch Photovoltaik-Anlagen zu einem besonders hohen Preis, derzeit 45,7 Cent/kWh. Dieser Abnahmepreis wird nach dem Bau einer Anlage direkt mit dem Stromunternehmen für 20 Jahre vereinbart.

(sueddeutsche.de/ AP)

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