Solaranlage auf dem Dach:Förderung fast ohne Ende

Lesezeit: 2 min

Hausbesitzer können sich das Bestücken ihrer Immobilie mit einer Solaranlage auf verschiedene Weisen fördern lassen. Das hängt unter anderem von einer Grundfrage ab.

Und diese Grundfrage ist, "ob es eine Solarwärme- oder eine Photovoltaik-Anlage sein soll." Das sagt Thomas Drinkuth von der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Berlin.

Solaranlagen werden vom Staat mannigfaltig gefördert. (Foto: Foto: BSi Paradigma)

Mit einer Solarwärmeanlage lässt sich entweder Warmwasser im Haus bereiten oder zusätzlich die Heizung unterstützen.

Mit Photovoltaik-Anlagen wird Strom erzeugt und ins öffentliche Netz eingespeist. "Und der örtliche Anbieter verpflichtet sich, den eingespeisten Strom zu einem festgeschriebenen Preis abzunehmen", erklärt Drinkuth.

Für Wärmeanlagen können Immobilienbesitzer einen Zuschuss beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Eschborn bei Frankfurt / Main beantragen, erklärt Drinkuth. Das Geld fließt aus dem "Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien".

Dient eine Anlage lediglich der Warmwasserbereitung, bekommt der Betreffende 40 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche auf dem Dach. "Unterstützt die Anlage auch die Heizung, gibt es 70 Euro", sagt BAFA-Sprecher Holger Beutel. "Das Geld muss nicht zurückgezahlt werden." Insgesamt darf der Sonnenkollektor jeweils maximal 40 Quadratmeter groß sein - für ein Einfamilienhaus in der Regel mehr als genug.

175 Millionen vom Staat

Soll die Anlage nur das Wasser erwärmen, dürften einem typischen "Häuslebauer" laut Thomas Drinkuth schon etwa sechs Quadratmeter Kollektorfläche genügen. Die Installation inklusive, koste eine solche Anlage etwa 4000 Euro. Soll auch die Heizung unterstützt werden, muss mit sieben bis neun Quadratmetern und Kosten in Höhe von rund 7000 Euro gerechnet werden. Davon kann dann die jeweilige Fördersumme abgezogen werden.

Für die Förderung von Solarwärme- und Biomasseanlagen stehen laut Beutel von der BAFA in diesem Jahr insgesamt 175 Millionen Euro an staatlichen Fördermitteln zur Verfügung.

Wer sich informieren möchte, wie viel von diesem Geld schon vergeben ist und ob er sich mit seinem Antrag möglicherweise beeilen muss, kann das auf der Webseite des Bundesamtes unter www.bafa.de mit Hilfe einer "Förderampel" tun.

Das fördert die KfW: bitte umblättern!

Auch die staatliche KfW-Förderbank in Frankfurt unterstützt den Einbau von Solarwärmeanlagen - mit zinsgünstigen Darlehen. Eines der Programme, das nach Worten von KfW-Sprecherin Charis Pöthig für private Hausbesitzer interessant sein könnte, heißt "Wohnraum modernisieren - Öko Plus".

Hier werden Kredite in Höhe von maximal 50.000 Euro vergeben. Bei zehn Jahren Laufzeit, davon zwei tilgungsfreie Anlaufjahre, und fünfjähriger Zinsbindung betrug der effektive Jahreszins zuletzt 2,88 Prozent.

Photovoltaik-Anlagen fördert die KfW-Bank im Programm "Solarstrom erzeugen". "Das war einmal das Programm, das viele noch als '100.000-Dächer-Programm' kennen", sagt Pöthig.

Strom als kleines Geschäft

Auch hier gibt es Kredite von bis zu 50.000 Euro zu vergleichsweise günstigen Konditionen. Jedoch werden dabei - die gleichen Konditionen wie beim "Öko Plus"-Beispiel, aber nur eine 96-prozentige Auszahlung zu Grunde gelegt - immerhin 4,98 Prozent effektiver Jahreszins fällig.

Dafür bekommt ein Hausbesitzer mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach zusätzlich den eingespeisten Strom vergütet - in den anderen Fällen sind Doppelförderungen ausgeschlossen. "Im Jahr 2007 liegt die Mindestvergütung bei 37,97 Cent pro Kilowattstunde", sagt Drinkuth. Viele Besitzer von Einfamilienhäusern erhalten sogar in die maximale Vergütung in Höhe von 49,21 Cent. "Das ist deutlich mehr als das, was sie für jede Kilowattstunde bei ihrem Energieanbieter zahlen."

Für Einfamilienhäuser empfehlen sich etwa Anlagen, deren Nennleistung bei maximaler Sonneneinstrahlung ein Kilowatt beträgt. Sie sind etwa acht bis neun Quadratmeter groß und Kosten - Installation wiederum inklusive - zwischen 4500 und 5500 Euro.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: