Small-Ticket-Leasing:Klein, aber oho

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Nicht nur Autos, Maschinen oder Immobilien werden geleast. Auch für Kaffeeautomaten oder Fitnessgeräte wird dieses Finanzierungsmodell immer beliebter.

Matthias Autenrieth

Der Volksmund weiß, dass auch Kleinvieh Mist macht. Das Kleinvieh der Leasingunternehmen sind Automaten, Programme, Solarien, Waagen oder Hochdruckreiniger. Das alles fällt unter den Oberbegriff Small-Ticket-Geschäft.

Das Volumen der einzelnen Aufträge liegt im Bereich von jeweils einigen tausend Euro. Insgesamt macht dieses Geschäftsfeld innerhalb der einzelnen Leasingunternehmen nur einige Prozent des gesamten Geschäftsvolumens aus.

Aber es wächst. Das zeigt eine Umfrage des Bundesverbands Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL). Zwar verweist der BDL wegen der relativ geringen Beteiligung an der Umfrage darauf, dass die Ergebnisse nicht wasserdicht seien, als Stimmungs- oder Trendbild taugen sie allerdings.

Demnach steigt die Nachfrage in dem Leasing-Geschäftsfeld, das nur wenig Ähnlichkeit mit dem typischen Leasing-Mobilienmarkt, also dem gesamten Nicht-Immobilienleasing, hat. Das beginnt mit den kleinen Auftragsvolumina und setzte sich fast durch alle Bereiche fort.

Die meisten Geschäfte gehen direkt über die Händler

Die Kundenstruktur, bei der der Dienstleistungssektor einen Anteil von über 50 Prozent hat, ist ebenso untypisch für das allgemeine Mobilienleasing (hier liegt dieser Anteil bei 32 Prozent) wie die Vertriebswege, die im Small-Ticket-Sektor zu über 80 Prozent direkt über Händler oder Hersteller gehen.

Im gesamten Markt für Mobilien-Leasing werden dagegen lediglich 51 Prozent der Verträge über Händler und Hersteller abgeschlossen, dafür 32 Prozent im Rahmen von Direktakquisitionen. Diese wiederum tragen im Small-Ticket-Geschäft nur zu 9 Prozent der Abschlüsse bei.

Für viele Hersteller hat sich das Small-Ticket-Leasing dabei zu einer wesentlichen Stütze des Geschäfts entwickelt. Beispielsweise für Kaffee Partner.

Gute Wachstumsaussichten

Das Unternehmen versorgt mittelständische Firmen mit 3 bis 300 Mitarbeitern mit Kaffee-Frischbrüh-Automaten und ist in diesem Segment eigenen Angaben zufolge Marktführer. "Leasing macht bei uns etwa zwei Drittel des Geschäftes aus", sagt Marketingleiter Michael Wiese.

Eine der wenigen Gemeinsamkeiten, die das Leasing-Geschäft mit Kaffeeautomaten & Co. mit dem "großen" Mobilen-Leasing-Gesamtmarkt hat, sind die Wachstumsaussichten. Demnach rechnen über 60 Prozent der Befragten mit einer weiteren Zunahme des Small-Ticket-Geschäfts in den kommenden zwei bis drei Jahren.

Der Verband selbst sieht insbesondere beim Sektor Medizintechnik, der ebenfalls in dieses Leasing-Segment fällt, nach einem sehr dynamischen Wachstum im ersten Halbjahr 2007 Potenzial. Und auch im Bereich EDV/Büromaschinen, der mit 59 Prozent den Großteil der Small-Ticket-Geschäfte ausmacht, verzeichnen die Anbieter nach jahrelanger Zurückhaltung wieder eine erhöhte Nachfrage.

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