Sitzung des Koalitionsausschusses:Krankenkassenbeitrag steigt auf 15,5 Prozent

Lesezeit: 1 min

Die Koalitionsrunde hat entschieden: Der Satz für die gesetzlichen Krankenkassen beträgt künftig 15,5 Prozent, dafür sinkt der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung. Und es gibt mehr Kindergeld.

Der einheitliche Krankenversicherungsbeitrag 2009 wird auf 15,5 Prozent festgelegt, dafür sinkt der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung von 3,3 auf 2,8 Prozent.

Der Beitragssatz in der Gesetzlichen Krankenversicherung soll nach Willen der Koalition künftig 15,5 Prozent betragen. (Foto: Foto: ddp)

Dieses Ergebnis des Koalitionsausschusses teilte Unionsfraktionschef Volker Kauder am Sonntagabend im Kanzleramt in Berlin mit. Darüber hinaus habe man sich darauf geeinigt, dass das Kindergeld für das erste und zweite Kind 2009 um zehn Euro je Monat steigt, für das dritte und jedes weitere Kind sollen es 16 Euro sein.

CSU-Chef Erwin Huber ergänzte, dass die Wohngeldnovelle zur Entlastung bei Energiekosten vom 1. Januar bereits auf den 1. Oktober vorgezogen werde.

Nach Angaben des Kassen-Spitzenverbands zahlen demnach neun von zehn Kassenmitglieder künftig mehr als bisher. Die 51 Millionen Mitglieder bei den gesetzlichen Kassen sind unterschiedlich betroffen: Bei der noch größten Kasse, der Barmer mit mehr als fünf Millionen Mitgliedern, fallen für Beschäftigte mit Einkommen von 3000 Euro rund drei Euro im Monat mehr an - 36 Euro im Jahr. Bei einem DAK-Mitglied - mehr als 4,5 Millionen Mitglieder - werden bei 3600 Euro im Monat 1,80 Euro mehr fällig.

Das Gleiche gilt für die mehr als drei Millionen Mitglieder der AOK-Bayern. Bei der Techniker Kasse mit 4,3 Millionen Mitgliedern fallen zehn Euro mehr im Monat an, wenn man 2500 Euro verdient.

Verlierer sind die Mitglieder günstiger Kassen. So müssen Gutverdiener mit 3600 Brutto, die bei der IKK Sachsen Mitglied sind, 50,40 Euro mehr im Monat zahlen - mehr als 600 Euro im Jahr. Bei der Big Direktkrankenkasse zahlen solche Gutverdiener künftig fast 38 Euro im Monat mehr.

Kaum ein Zehntel der Beitragszahler - die Mitglieder teurer Kassen - werden entlastet. Ist man bei der AOK Berlin, Saarland oder Mecklenburg-Vorpommern versichert und hat ein Monatsbrutto von 2300 Euro, muss man als Beschäftigter 13,80 Euro weniger zahlen, rund 165 Euro im Jahr.

Auf die Arbeitgeber kommen noch einmal Zu- und Abschläge in ähnlicher Größenordnung zu, allerdings zahlen sie 0,9 Prozentpunkte weniger als die Arbeitnehmer. Wegen der erwarteten Anhebung der Bemessungsgrenze müssen Gutverdiener 2009 mit im Verhältnis noch leicht höheren Steigerungen rechnen.

© AP/dpa/gdo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: