Serie "Einrichten" (9):Eine gute Kinderstube

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Erst Playmobil, dann Pferdebilder und schließlich Britney Spears. Tipps, wie das Kinderzimmer schön mitwächst.

Rüdiger Jordan, 33, gestaltet Innenräume. Er gibt Tipps und Anregungen zur funktionalen und ästhetischen Entfaltung von Wohnungen.

Platzsparend: Oben schlafen unten arbeiten. (Foto: Illustration: Rüdiger Jordan)

Eines gilt durchgängig für alle Altersstufen: Kinderzimmer sollten möglichst viel natürliches Licht haben, da sie stets intensiv genutzt werden.

Für den Anfang

Anfangs reichen eine Wiege, eine Wickelkommode und ein Wäscheschrank aus. Da Wiegen nur für die Säuglingszeit gebraucht werden, bieten einige Hersteller von Kinderbetten an, Wiegen auszuleihen. Beim Kauf eines Kinderbettes wird manchmal ein Teil der Leihgebühr erlassen. Manche Wickelkommoden haben eine integrierte Badewanne mit Ablaufschlauch. So kann man den Nachwuchs in einer angenehmen Höhe baden. Ein großer Komfort, vor allem, wenn im Bad nur eine Dusche ist.

Weicher spielen

Beginnt der Sprössling zu krabbeln, dient der Boden als Spielfläche. Da ist ein Teppich natürlich angenehmer als hartes Material wie Linoleum oder Parkett. Ein paar Kissen am Boden sind prima zum Spielen und Kuscheln. Das Spielzeug muss jetzt in Reichweite des Kindes untergebracht werden. Regale und Ablagen dürfen also nicht allzu hoch sein. Damit die Spielfläche möglichst groß und das Zimmer überschaubar ist, sollten die Möbel an der Wand stehen.

Ein Bett - mehrere Varianten

Die meisten Kinderbetten kann man den unterschiedlichen Altersstufen anpassen. Die Liegefläche ist meist 70 Zentimeter breit und 140 cm lang. Die Seitengitter haben in der Regel zwei herausnehmbare Stäbe. Ist das Kind älter, sollten die Seitengitter gegen normale Seitenteile ausgetauscht werden können.

Zahlreiche Varianten von Kinderbetten mit zusätzlichen Spielmöglichkeiten sind erhältlich. Unter erhöhten Kinderbetten, die dann über eine kleine Leiter zu erreichen sind, ist viel Platz für Spielsachen oder ein Versteck. Hochbetten werden durch angebaute Rutschen oder Kräne selbst zum Spielgerät.

Besonders beim Kauf solcher Hochbetten ist auf ausreichende Sicherheit zu achten. Das Material, meist Holz, sollte eine gute Qualität und Festigkeit haben. Die Verbindungen müssen stabil und der hohen Beanspruchung durch spielende Kinder gewachsen sein. Verbindungsmittel wie Schrauben sollten wegen der Verletzungsgefahr bündig eingearbeitet sein. Da Kinder mehr mit dem Material in Kontakt kommen, ist eine natürliche Oberflächenbehandlung wünschenswert. Vor allem günstige Produkte sollten vor dem Kauf daraufhin geprüft werden.

Wer ein genau auf die Bedürfnisse des Raumes abgestimmtes Hochbett haben möchte, sollte einen Schreiner beauftragen oder selbst Hand anlegen - sofern er über die nötige handwerkliche Begabung verfügt. Jede Menge Ratgeber-Bücher helfen dem ambitionierten Heimwerker beim Hochbettbau.

Ein Arbeitsplatz muss her

Im Vorschulalter beginnen Kinder zu malen und zu basteln. Ein Arbeitsplatz muss her. Ideal dafür sind einfach zu bedienende Tische, die in der Höhe und in der Neigung verstellt werden können. An so einem Tisch lassen sich später auch die Schularbeiten gut erledigen. Jetzt braucht das Kind auch Stauraum für Schulsachen und Bücher. Am praktischsten sind Regalsysteme, die sich je nach Bedarf erweitern lassen.

Mit zunehmendem Alter betrachten Kinder ihr Zimmer als eigenes Reich. Die Zeit der Pferdebilder ist gekommen. Das schreit nach unifarbenen Wänden. Für Kinder, die gerne malen, macht sich eine Tafel gut. Sollen die Kinder die Wände bemalen dürfen, ist eine entsprechende Grundierung notwendig, damit der Farbauftrag später mit überschaubarem Aufwand wieder entfernt werden kann.

Weite statt Nähe

Aus Kindern werden Leute: Jugendliche brauchen Privatheit. Idealerweise liegt das Zimmer nun entfernt vom elterlichen Aufenthaltsbereich. Sollte das nicht möglich sein, kann bei entsprechender Zimmergröße ein Regal als Raumteiler dienen, so dass das Zimmer nicht direkt von der Tür aus einsehbar ist.

Ein großes Podest mit Schubkästen schafft Platz. Nachts als Bett genutzt, ist es tagsüber, am besten mit vielen Kissen bestückt, Sitz- und Liegefläche. Auch Einbauschränke mit offenen und geschlossenen Elementen bieten viel Stauraum für Klamotten und CDs. Ein Computer sollte nur auf dem Schreibtisch stehen, wenn dieser so groß ist, dass sonstige Arbeiten nicht behindert werden.

Beistell-Tischchen lassen sich stapeln oder auch nebeneinander aufbauen - falls Freunde auf eine Limo mit Chips vorbeischauen.

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