Serie "Einrichten" (18):Stauraum satt

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Schlafsack, Werkzeug oder altes Poesie-Album: Tipps, wie man Nützliches und Erinnerungen schön wegsteckt.

Rüdiger Jordan, 34, gestaltet Innenräume. Er gibt Tipps und Anregungen zur funktionalen und ästhetischen Entfaltung von Wohnungen.

Stauraum in Hülle und Fülle: im Schrank, unter dem Bett, entlang der Wand. (Foto: Illustration: Rüdiger Jordan)

Nur ungern trennt man sich von Dingen aus der Vergangenheit. Nichts darf weg. Aber wohin nur mit dem Teddybär, der ersten Jeans, dem Poesiealbum? Dann ist da noch allerlei Praktisches, das man nur selten braucht: Luftmatratzen, Schlafsäcke und das Werkzeug. Tatsache ist: Je länger man in einer Wohnung wohnt, desto mehr sammelt sich an. Da hilft nur eines: Stauraum.

In einigen Wohnungen kann der fehlende Abstellraum durch einen großen Schrank im Flur ersetzt werden, wobei ein Einbauschrank den Raum optisch weniger beeinträchtigt. Für den maßgerechten Einbau kann man einen Schreiner beauftragen, der auch das Innenleben passend zum Inhalt herrichtet. Ein großer Spiegel anstelle der Türen vergrößert den Raum optisch rasant. Alternativ zum maßgeschneiderten Einbau gibt es Schranksysteme aus Modulen, die der Raumsituation entsprechend zusammengestellt werden können.

Handwerklich Begabte können auch einen Schrank zum Einbauschrank umbauen, indem sie seitlich und oben Blenden als Abschluss anbringen. MDF- Platten, in den meisten Baumärkten erhältlich, eignen sich dafür sehr gut. Jeder größere Baumarkt hat einen Zuschnittservice, so dass man Holzwerkstoffplatten in den gewünschten Maßen erhält. Nach dem Einbau ist vor dem Endanstrich nur noch eine Grundierung nötig.

Eine luftigere, einfachere und günstigere Lösung ist ein Regal mit Vorhang. In Altbauwohnungen mit sehr hohen Fluren können auch Regale unterhalb der Decke montiert werden. Da diese dann nur über eine Leiter erreichbar sind, sind die Fächer nur für Dinge geeignet, die man sehr selten braucht.

In einem kleinen Flur lohnt es sich, eine Bank mit einer Klappe oder Auszügen aufzustellen.

Podeste mit doppeltem Nutz-Faktor

Alternativ dazu bietet sich ein Podest im Wohnraum an. Nicht nur wegen der Lagerfläche, sondern auch um eine neue Raumsituation herzustellen.

Beispielsweise einen erhöhten Essplatz vor dem Fenster. Für ein Podest muss der Raum ausreichend hoch sein. Podeste bieten eine Menge Stauraum, leider meist nur schwer zugänglich. Schubkästen auf Rollen eignen sich da am besten. Um zu vermeiden, dass der Inhalt einstaubt, sollten die Kästen auf jeden Fall auch oberseitig geschlossen sein.

Podeste sind kaum als fertige Produkte erhältlich und müssen von einem Schreiner oder in Eigenleistung gebaut werden. Neben einer ausreichenden Stabilität - das Podest muss begehbar sein, ohne dass es sich durchbiegt oder knarzt - muss auch auf saubere, dichte Wandanschlüsse geachtet werden. Um Kratzer auf dem Boden und ein Verrutschen zu vermeiden, empfiehlt es sich, Moosgummi oder Kork unterzulegen. In kleinen Räumen sollte das Podest äußerlich eher unauffällig und dem vorhandenen Bodenbelag angeglichen sein. In großen Räumen darf es sich auch äußerlich von der Umgebung abheben und den Raum in verschiedene Bereiche gliedern.

Im Schlafraum kann man anstelle eines herkömmlichen Betts ein Podest mit integriertem Lattenrost einbauen, aber bereits mit einem Bettkasten unter dem Bett erweitert man den Stauraum. In großen Schlafzimmern ist vielleicht sogar Platz für einen begehbaren Schrank.

Unter dem Dach

Wer Dachschrägen hat, die erst knapp über dem Boden enden, kann offene oder geschlossene Regale einbauen, auch um fehlende Stellmöglichkeiten für Regale und Schränke auszugleichen. Ergibt sich eine zu große Regaltiefe unter der Dachschräge, lässt sich der hintere Teil für Sachen abteilen, die man selten braucht.

Ab in die Schublade

Im Arbeitszimmer ist beispielsweise ein Container auf Rollen, der unter den Arbeitstisch geschoben werden kann, ein guter Sammelplatz für Stifte, Papier, Zeitschriften und alles, was normalerweise so herumliegt. Ein hoher Rollcontainer schafft in der Küche möglicherweise nicht nur zusätzlichen Stauraum, sondern auch eine zusätzliche mobile Arbeitsfläche.

Etwas geräumigere Couchtische bieten im Wohnzimmer der Fernsehzeitung und Büchern Platz. Um Krimskrams zu verstauen, findet man beim Trödler schöne alte Kisten, die Platz bieten und sehr dekorativ sein können. Und viele kleine Sachen lassen sich schön in schmalen, setzkastenähnlichen Regalen unterbringen.

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