Wegen der Hypthekenkrise in den USA ist einem Pressebericht zufolge nun auch die Landesbank Sachsen ins Visier der BaFin geraten. Die Finanzaufsichtsbehörde sei wegen einer 17,5 Milliarden Euro schweren Zweckgesellschaft der Sachsen hellhörig geworden, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise.
Derzeit gebe es Gespräche mit dem Vorstand der Sachsen LB, die sich bald konkretisieren würden, hieß es. Eine Sonderprüfung sei bislang noch nicht geplant. Eine BaFin-Sprecherin sagte der Zeitung, dass die Zweckgesellschaft mit den Namen Ormond Quay der BaFin "nicht unbekannt" sei, wollte den Bericht aber nicht weiter kommentieren.
Einziger Liquiditätsspender
In einer Analyse der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) werde die Sachsen LB mit ihren rund 1,5 Milliarden Euro Eigenkapital als einziger Liquiditätsspender von Ormond Quay geführt, der für die 17,5 Milliarden Dollar vollständig geradestehen solle, schrieb das Blatt weiter.
Einen großen Teil davon habe die Bank durch Verkaufsvereinbarungen für die Vermögenswerte der Zweckgesellschaft abgesichert.
Ormond Quay investiert dem Bericht zufolge ähnlich wie die "Rhineland Funding" der in Schieflage geratenen Düsseldorfer IKB in langfristige Kreditanlagen und refinanziert diese durch kurzfristige Anleihen.
Im Juni habe das Portfolio zu 82 Prozent aus Immobilienkrediten bestanden. Die Zweckgesellschaft habe aber nicht direkt in Kredite bonitätsschwacher Schuldner ("Subprime") investiert, sagte ein Sachsen-LB-Sprecher dem Blatt. Außerdem lege die Gesellschaft ausschließlich in Papiere an, die mit der besten Bonitätsnote "AAA" bewertet seien.