Ratgeber:Wohnen im Alter

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Betreute Wohnungen sind eine Alternative zum Seniorenheim. Für eine Pauschale gibt es Service in der Not.

Andrea Nasemann

Die überwiegende Zahl älterer Menschen möchte in den eigenen vier Wänden und nicht in einem Altersheim wohnen. Doch was passiert dem, der plötzlich krank wird und sich nicht mehr selber versorgen kann?

Im Alter ist Hilfe oft unverzichtbar. (Foto: Foto: ddp)

Hier setzt das betreute Wohnen an, das in den letzten Jahren immer häufiger angeboten wird: Die Vorteile eines eigenen Haushalts werden kombiniert mit einem umfassenden Angebot an Versorgungs-, Betreuungs- und Pflegeleistungen. Die Wohnungen sind altersgerecht gebaut.

Im Klartext: Flure und Türen sind breiter als die Norm, der Aufzug ist rollstuhlgerecht, es gibt keine Schwellen in Haus und Wohnung.

Fällig sind Miete und Betreuungspauschale

Neben dem Mietvertrag wird meist ein gesonderter Betreuungs- oder Servicevertrag mit einem Betreuungsunternehmen abgeschlossen. Neben der Miete wird dann eine Betreuungspauschale fällig.

Diese umfasst den Grundservice wie Haus-Notruf, Organisation von Freizeitprogrammen, Reinigung der Hausflure und Fenster, Fahrdienste, Begleitung bei Behördengängen und Ausfüllen von Formularen, persönliche Beratung und Organisation pflegerischer Versorgung.

Zusätzliche Dienste sind frei wählbar und müssen extra bezahlt werden, zum Beispiel Essens-Lieferung, Wohnungsreinigung oder Pflegedienste. In welchem Umfang und wie lange Mieter solche Dienste in Anspruch nehmen, bleibt ihren Bedürfnissen überlassen.

Das zusätzliche Hilfs- und Pflegeangebot muss gewährleisten, dass bis zur schweren Pflegebedürftigkeit das Wohnen in der eigenen Wohnung möglich bleibt.

Beim Abschluss des Vertrages ist darauf zu achten, wie sich der Preis für die Wohnung und der Preis für die Betreuungsleistungen zusammensetzen. Die Kosten sind dann transparent, wenn darüber zwei getrennte Verträge abgeschlossen werden und wenn keine Betreuungsleistung in der Miete enthalten ist.

Vorsicht beim Vertragsabschluss

Zudem sollte sicher gestellt sein, dass die Betreuungsleistungen in der Wohnanlage auf Dauer und in guter Qualität angeboten werden. Und die Wahlleistungen sollten kurzfristig bestellt oder abbestellt werden können.

Vorsichtig sein heißt es bei einem Vertrag, der das Service-Angebot "dem Bedarf anpasst". Hier wird man womöglich für Leistungen zur Kasse gebeten, die niemand braucht.

Die Betreuungspauschale für den Grundservice kostet zwischen 90 und 140 Euro, eine Erhöhung sollte sich am Lebenshaltungsindex orientieren.

Wie findet der Interessent nun die richtige Anlage? Am besten vereinbart er einen Besuchstermin. Dabei sollte er Bewohner ansprechen und sie nach ihrer Zufriedenheit befragen.

Man kann sich auch danach erkundigen, ob der Träger des betreuten Wohnens Erfahrung mit der Qualität der Betreuungsdienste nachweisen kann.

© SZ vom 24.2.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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