Plattenbauten:Frische Farben für graue Riesen

Die typischen DDR-Hochhäuser in neuer Form. Eine Bildergalerie.

Cornelia Dörries

(SZ vom 03.05.2002) Der Plattenbau als Überbleibsel der realsozialistischen Wohnungspolitik - behaftet mit dem Stigma der Marginalisierung, des sozialen Niedergangs, überdurchschnittlicher Arbeitslosenraten und ästhetischer Unzumutbarkeit.

In gefälligen Farben grenzen sich die sanierten Hochhäuser ab vom ursprünglichen Zustand. (Foto: Fotos: Marco Limberg.)

Und nicht wenige Stimmen forderten groß angelegte Flächensanierungen als eine Art vorbeugende soziale Maßnahme: denn in den Großsiedlungen des DDR-Wohnungsbauprogramms blieben nur die zurück, die sich keine andere Wohnung leisten konnten. Der Leerstand in manchen Siedlungen des Ostens hat alarmierende Ausmaße angenommen, Abrisskolonnen machen ganze Straßenzüge dem Erdboden gleich. Aber viele fragten berechtigterweise, ob ein Tabula-Rasa-Programm nicht vielleicht doch etwas kurzsichtig sei.

Die Pro-und-Contra-Debatte führte zusammen mit der überraschenden Präsenz der "Platte" in Glamourmagazinen zu einer neuen Aufmerksamkeit. Bei näherem Hinsehen zeigte sich nämlich, dass nicht nur die Wende-Verlierer oder durchgeknallte Künstler dort wohnten. Die Wohnungsbaugesellschaften waren nicht untätig und hatten, von der Öffentlichkeit weitgehend ignoriert, mit erheblichem Aufwand eine Art Qualitäts-Offensive gestartet.

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