Ökologisches Bauen:Trend zum "Architektenhaus in Fertigbauweise"

Lesezeit: 2 min

"Ausgereifte Systeme"

Seit dem starken Preisanstieg für Öl und Gas interessieren sich viele Bauherren für Anlagen, die regenerative Energiequellen nutzen. Von den neu verkauften Fertighäusern sind laut BDF schon knapp 70 Prozent mit umweltschonender Technik ausgestattet. Genutzt werden Sonnenstrahlung, Erdwärme und Biomasse. "Alle BDF-Hersteller bieten inzwischen eine auf jedes einzelne Haus abgestimmte Anlagentechnik auf Basis erneuerbarer Energien an, und die Systeme sind technisch ausgereift", betont Christoph Windscheif vom Bundesverband.

Besonders im Trend liege die Wärmepumpenheizung. Das bestätigt auch Rainer Linnemann vom Fertighaushersteller WeberHaus im baden-württembergischen Rheinau-Linx: Mittlerweile verkaufe das Unternehmen jedes dritte Haus mit dieser Technik. Moderne Wärmepumpen erzeugten mit einer Kilowattstunde Strom eine Wärmeenergie im Wert von vier bis fünf Kilowattstunden.

"Zusammen mit einer optimalen Wanddämmung und dem Einsatz einer Photovoltaikanlage zur Stromgewinnung ist sogar ein Energiegewinn möglich", rechnet Linnemann vor. Der Hersteller bietet nach eigenen Angaben mit seinem Konzept PlusEnergie ein Haus, das mehr Energie erzeugt, als es verbraucht.

Extravagant statt spießig

Fertighäuser haben eine spießige Einheitsarchitektur, lautet ein altes Vorurteil. "Gegen dieses falsche Image kämpft die Fertigbau-Branche immer noch an", räumt Windscheif ein. Dabei kämen Fertighauser längst nicht mehr von der Stange, sondern würden in den meisten Fällen individuell nach Kundenwunsch gestaltet. Der Trend gehe zum "Architektenhaus in Fertigbauweise". Heute würden mehr als drei Viertel aller Fertighäuser individuell geplant. Dabei stehen den Bauherren Architekten und Fachleute der Bauunternehmen zur Seite.

Zur SZ-Startseite