Nur wenige Produkte wirklich empfehlenswert:Teure Fehler bei Privatrente

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Wer sich beim Abschluss einer privaten Rentenversicherung schlecht informiert, verschenkt unter Umständen Tausende von Euro.

Wer sich vor dem Abschluss einer privaten Rentenversicherung genau informiert, kann im Alter mehrere tausend Euro gutmachen. Wie die Stiftung Warentest am Dienstag mitteilte, liegen Welten zwischen "sehr guten" und schwachen Angeboten. So kann man aus einer Sparsumme von 100 Euro pro Monat über 30 Jahre eine monatliche Rente von bis zu 360 Euro machen - oder aber mit nur 240 Euro abgespeist werden.

Wer die richtige Rentenversicherung auswählt, kann im Alter mehrere tausend Euro gutmachen. (Foto: Foto: ddp)

Wenige Bestnoten verteilt

Von 55 getesteten Produkten für Männer und Frauen erreichte nur jedes elfte die Bestnote, wie der Chefredakteur der Zeitschrift Finanztest, Hermann-Josef Tenhagen, berichtete. Ganz vorne lagen demnach die Anbieter CosmosDirekt, Interrisk, WGV, Debeka und Europa. Mit einem schwachen "ausreichend" fanden sich unter anderem die Produkte der Victoria, AachenMünchener, BBV und Inter am Ende des Felds.

Warentest hatte ausschließlich Versicherungen bewertet, die eine lebenslange Rente garantieren. Die Prognose, wie viel Geld im Alter fließt, umfasst eine garantierte Summe sowie die erwarteten Gewinnanteile. Unterstellt wurde bei dem Test, dass die Versicherung im Alter von 35 Jahren abgeschlossen wird und über 30 Jahre hinweg jeweils 1200 Euro fließen.

Bewertet wurden die Höhe der garantierten Rente, die von den Versicherern erwirtschaftete Rendite sowie die Übersichtlichkeit der Informationen vor Vertragsschluss. Ein "sehr gut" erhielten Versicherer demnach, wenn sie bei der genannten Sparsumme für Frauen eine Rente von 200 Euro und für Männer mindestens 216 Euro im Monat garantierten - Frauen erhalten wegen ihrer längeren Lebenserwartung immer eine geringere monatliche Auszahlung.

Kein "Renditeknüller"

Konnten die Anbieter weniger als 185 Euro für Frauen oder 199 Euro für Männer garantieren, wurde dies mit "mangelhaft" bewertet. Bei der Rendite gab es für weniger als vier Prozent "mangelhaft", für mehr als 5,8 Prozent pro Jahr hingegen "sehr gut". Tenhagen wies darauf hin, dass private Rentenversicherungen nicht unbedingt für jeden empfehlenswert sind. Sie seien kein "Renditeknüller".

Falls wegen längerer Arbeitslosigkeit oder sonstiger Schwierigkeiten die verabredeten Raten nicht fließen, könnten sie sogar ein richtig schlechtes Geschäft werden. Denn die Raten der ersten Jahre gingen zum Großteil für die Provisionen der Verkäufer drauf.

© SZ vom 20.9.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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