News Corp.:"Simpsons" sanieren Murdoch

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Eine dottergelbe Familie aus Springfield rettet die Bilanz von Medienmogul Murdoch: Während vor allem Printmedien schlechter als im Vorjahr abschnitten, zogen Kinoeinnahmen und Kabel-TV-Sparte die News Corp. ins Plus.

Die vom Medienmogul Rupert Murdoch kontrollierte News Corp. ist dank ihrer Kabel-TV-Sparte und Kinohits wie den "Simpsons" erfolgreich ins neue Geschäftsjahr gestartet. Der "Simpson"-Kinofilm spielte weltweit mehr als 500 Millionen Dollar ein. Print-Magazine, Zeitungen und Bücher schnitten dagegen schlechter ab als im Vorjahr.

Der operative Gewinn stieg im ersten Quartal auf 1,05 Milliarden Dollar - ein Plus von 23 Prozent. Der Umsatz erhöhte sich um 19 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar (4,9 Mrd Euro), teilte News Corp. am Mittwoch nach Börsenschluss in New York mit.

Die Übernahme des Dow Jones-Konzerns mit dem Flaggschiff Wall Street Journal soll wie geplant bis Jahresende abgeschlossen werden. Die Wettbewerbshüter müssen allerdings noch zustimmen. Murdoch zahlt für Dow Jones 5,7 Milliarden Dollar und will mit dem Konzern eine weltweit führende Rolle unter den Wirtschaftsmedien spielen.

Für Erstaunen sorgte die Bancroft-Familie, bisher Mehrheitseigentümerin bei Dow Jones, mit ihrer künftigen Vertreterin im Verwaltungsrat des Unternehmens: Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge soll die 27-jährige Opernsängerin Natalie Bancroft in das Gremium einziehen. Die in Europa lebende Künstlerin habe nach eigener Aussage bisher weder mit Finanzen noch mit Journalismus viel zu tun.

Medienriese expandiert auch Online

Im Oktober startete der 76-jährige Murdoch mit dem Wirtschaftssender Fox Business zudem einen weiteren Ableger der Fox-TV-Familie. Er soll dem Marktführer CNBC aus dem General-Electric-Konzern und Bloomberg TV Konkurrenz machen.

Unter dem Strich sank der Gewinn der News Corp. im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres (Stichtag 30.6.) wegen Einmaleffekten um 13 Prozent auf 732 Millionen Dollar. Im Vorjahreszeitraum waren in das Ergebnis Gewinne aus Anteilsverkäufen eingeflossen. Je Aktie verdiente die Gesellschaft lediglich 0,23 Dollar nach 0,27 Dollar im Vorjahr.

Die News Corp., die zu den großen Medienimperien weltweit zählt, kontrolliert zahlreiche Kabelfernseh-, TV- und Satelliten-TV-Kanäle, das Filmstudio 20th Century Fox, Zeitungen wie die New York Post und die Times in London sowie viele andere Publikationen in Europa und Australien. Der Medienriese expandiert auch online vor allem mit der Sozialnetzwerk-Website MySpace rasant. Zu News Corp. gehört zudem der große US-Buchverlag Harper-Collins.

© dpa/woja/mah - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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