Neuer Baustandard:Schluss mit Ökozulage und alten Kessel

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Die neue Energieeinsparverodnung kommt Hausbesitzer teuer zu stehen.

Deutschlands Hausbesitzer müssen innerhalb der nächsten vier Jahre rund zwei Millionen veraltete Heizungsanlagen ersetzen. Das schreibt die neue Energieeinsparverordnung vor, die am 1. Februar 2002 in Kraft tritt.

Maximales Alter der Heizungsanlagen

Wie Bundesbauminister Kurt Bodewig erläuterte, geht es um Heizungsanlagen, die vor 1978 in Betrieb gegangen sind. Sie müssten bis spätestens 2006 gegen moderne Heizungen ausgetauscht werden. Betroffen seien Anlagen in Eigenheimen ebenso wie in Miets- und Bürohäusern.

Neue Wärmedämmung im Altbau

Nach Angaben Bodewigs müssen in vielen Fällen auch bislang freiliegende Rohrleitungen sowie oberste Geschossdecken nachträglich gegen Wärmeverluste gedämmt werden.

Trostpflaster

Der Minister wies darauf hin, dass sich eine neue Heizungsanlage durch geringeren Energieverbrauch in fünf bis zehn Jahren bezahlt mache. Für Eigenheimbesitzer gibt es eine Härteklausel: Bei einem Eigentümerwechsel kurz vor Fristablauf hat die Heizungsmodernisierung zwei Jahre länger Zeit.

Neue Vorschriften

Die neue Energieeinsparverordnung, in die die Heizungsanlagenverordnung eingearbeitet worden ist, schreibt für Neubauten den Niedrigenergiehaus-Standard als Regel vor, . Das bedeutet laut Bodewig gegenüber den heutigen Vorschriften einen um 30 Prozent verringerten Verbrauch an Heizenergie. Aber für den Bau gibt es keine Ökozulage mehr.

Vorgeschrieben ist auch ein Energiepass für jeden Neubau, der Auskunft über den wärmetechnischen Zustand und den Energiebedarf des Gebäudes gibt.

Besseres Klima

Für den Klimaschutz bringt die neue Verordnung nach Angaben des Ministers erhebliche Fortschritte. So werde der Ausstoß an Kohlendioxid um zehn Millionen Tonnen pro Jahr gesenkt. Die jährliche Heizölersparnis betrage für jeden Neubaujahrgang 140 Millionen Liter. Die neuen Anforderungen führten für Neubauten zu Mehrkosten von einem bis unter zwei Prozent, die durch die Energieersparnis schnell wettgemacht würden.

Info-Quellen

Fragen zur neuen Energieeinsparverordnung beantwortet die Deutsche Energie-Agentur in Berlin. Unter der kostenlosen Energie-Hotline 08000-736734 informieren Experten ganzjährig rund um die Uhr über die neuen Vorschriften.

(sueddeutsche.de/ AP)

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