Wer heute auf das Areal entlang der Arnulfstraße, zwischen der Donnersberger- und der Hackerbrücke blickt, fühlt sich an Bilder von Mondlandschaften erinnert. Rund 300.000 Tonnen Erdreich sind hier - auch im Zuge umfangreicher Erdsanierungen - bewegt worden. Die Krater und Hügel aber werden bald verschwunden sein. Die eigentlichen Bauarbeiten beginnen. Schon im nächsten Jahr sollen die ersten Wohnungen im "Arnulfpark" fertig sein. Los geht es auch mit der Gestaltung der großen Grünanlage im Zentrum des neuen Stadtteils und mit dem Umbau der Arnulfstraße.
Eine schönere An- und Abfahrt
Zwischen sechs und zehn Meter breiter wird die Arnulfstraße entlang dem Baugebiet werden. Die Straßenbahnlinie 17 bekommt eine eigene Trasse; die Haltestellen sollen zu eigenen Inseln ausgebaut werden. Dann sei endlich ein lästiges Nadelöhr im Straßenverkehr beseitigt. Außerdem soll aus der Arnulfstraße eine Allee werden. "Zunächst müssen wir 86 Bäume fällen, dafür pflanzen wir aber 400 neue an", sagt Stephan Kleber, der Münchner Chef des Bauinvestors Vivico Real Estate. Die Bauarbeiten sollen demnächst beginnen.
Die Immobilienunternehmen Bayerische Hausbau, Concept Bau, GBWAG und Gewos werden die ersten Wohnungen im Arnulfpark errichten. Insgesamt plant die Concept Bau 80 Eigentumswohnungen, so Helmut Schiedermair, der Gründer des Unternehmens. Hartmut Danz, Vorstand der GBWAG, berichtet von zwei großen Komplexen mit über 200 Mietwohnungen, einer Kinderkrippe und Einkaufsmöglichkeiten. Der erste Schritt, ein lange brach liegendes Gelände in Innenstadtnähe und mit bester Verkehrserschließung attraktiv zu gestalten, so Vivico-Geschäftsführer Dirk Grosse-Wördemann. Für die weiteren Bauabschnitte sei man in Gesprächen mit Mietern und Investoren. Insgesamt sind 850 Wohnungen und 4300 Arbeitsplätze vorgesehen.
Parkeröffnung im Sommer 2005
Gerade entschieden wurde der Wettbewerb für die Gestaltung des vier Fußballfelder großen Parks inmitten des Neubaugebiets. Gewonnen hat das Münchner Landschaftsarchitekten-Büro Realgrün. Im Sommer 2005 soll der Park fertig sein und im Rahmen der Bundesgartenschau gezeigt werden, so der städtische Baureferent Horst Haffner.
Angesichts der schwierigen Lage auf dem Immobiliensektor sehen die Investoren im Arnulfpark eine große Herausforderung - aber auch eine große Chance. Denn das große Plus sei die Lage: Das Gelände befindet sich noch innerhalb des Mittleren Rings und soll die Innenstadt nach Westen ergänzen. Das städtebauliche Konzept für die Umgestaltung des früheren Containerbahnhof-Geländes sieht zwei Stadtplätze mit Gastronomie vor. Das ehemalige Heizkraftwerk an der Donnersbergerbrücke soll für kulturelle Zwecke genutzt werden