Neue Pläne bei Eon:Eon will in der ganzen Republik Gas geben

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Der Energieriese Eon will künftig bundesweit Strom und Gas anzubieten. Noch ist unklar, ob dies der Auftakt zu einer Preisschlacht der Anbieter ist.

Deutschlands größter Energieversorger Eon will als erstes Unternehmen in Deutschland Strom und Gas bundesweit anbieten.

Die Zentrale der E.ON Ruhrgas AG in Essen. (Foto: Foto: ddp)

Der Konzern teilte am Dienstag in München mit, dieser Schritt sei Bestandteil der Eon-Initiative zur Förderung des Wettbewerbs auf dem deutschen Energiemarkt. Einzelheiten zu der neuen Vertriebsgesellschaft will das Unternehmen am Donnerstag in Köln vorstellen.

Bewegung am Gasmarkt

Die Eon-Pläne könnten vor allem auf dem Gasmarkt für Bewegung sorgen, auf dem es bislang für Verbraucher kaum Möglichkeiten gibt, den Lieferanten zu wechseln. Auf dem Strommarkt gibt es dagegen bereits seit längerem Anbieter mit bundesweiten Angeboten.

Ein bundesweiter Anbeiter könnte langfristig zur Annäherung der bundesweiten Gaspreise führen. Ein im November durchgeführter Preisvergleich des Bundeskartellamtes erbrachte Preisunterschiede zwischen den einzelnen Anbietern von bis zu 50 Prozent, Kartellamtschef Ulf Böge sprach davon, dass der Wettbewerb trotz Liberalisierung nur schleppend vorankomme.

Stadtwerke oft billiger als Energiekonzerne

Wie vorteilhaft das E.ON-Angebot für die Konsumenten ist, lässt sich derzeit noch nicht beurteilen. Allerdings ergab ein Ende Januar vom ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus veröffentlichter Tarifüberblick, dass Stadtwerke in rein kommunalem Besitz Erdgas im Schnitt deutlich preiswerter liefern als Unternehmen, an denen ein großer Energiekonzern beteiligt ist.

Danach zahlte ein normaler Haushaltskunde bei einem unabhängigen kommunalen Betriebe in den vergangenen 12 Monaten durchschnittlich 6,46 Cent pro Kilowattstunde. Unternehmen, an denen ein großer Gaskonzern beteiligt ist, verlangten im Durchschnitt 6,60 Cent.

Auf den Jahresverbrauch eines normalen Haushaltes umgerechnet mache dies rund 30 Euro pro Jahr aus, berichtete das Magazin. Unter den 50 günstigsten Anbietern fanden sich nach Angaben des Magazins 44 rein kommunale Versorger und nur sechs, an denen ein Energiekonzern beteiligt war. Unter den 50 teuersten Anbietern waren 33 konzerngebunden.

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