Nach Fall des VW-Gesetzes:Porsche-Aktie schnellt nach oben

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Volkswagen-Papiere fallen, Porsche-Anteile steigen: Der Fall des VW-Gesetzes hält die Anleger auf Trab.

Der Dax hat am Dienstag im frühen Geschäft zugelegt. "Wir sehen eine Erholung nach den Kursverlusten vom Montag", sagte ein Händler. Aber der Markt stehe weiterhin auf wackeligen Beinen. "Es kann schnell wieder bergab gehen", ergänzte der Händler. Vor allem Aktien aus der zweiten Börsenreihe legten sich die Anleger ins Depot. Der MDax wie auch der TecDax gewannen jeweils zwei Prozent.

Das beherrschende Thema auf dem Börsenparkett war der Fall des VW-Gesetzes durch einen Entscheid des Europäischen Gerichtshofs. Einer Übernahme des Wolfsburger Autobauers durch Porsche steht nun nichts mehr im Wege.

Allerdings wird nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters der Sportwagenbauer seinen Anteil an VW in diesem Jahr wohl nicht auf über 50 Prozent aufstocken. "Die Fantasie liegt nun bei Porsche", sagte ein Händler.

Siemens profitiert von China-Aufträgen

Viele Anleger hätten eine baldige Übernahme von VW begrüßt, aber Porsche habe offensichtlich keine Eile. Zudem werde das Land Niedersachsen auch künftig 20 Prozent an VW halten und damit Einfluss auf die Firmenpolitik ausüben, gab der Händler zu bedenken.

Auch seien viele spekulative Anleger in VW-Aktien engagiert und trennten sich nun wieder von dem Papier, begründete er das Minus der VW-Aktie von 3,6 Prozent. Die in keinem Index enthaltenen Porsche-Aktien stiegen dagegen um 5,3 Prozent.

Größter Dax-Gewinner waren mit einem Plus von 2,6 Prozent die Aktien des Technologiekonzerns Siemens. Händler verwiesen darauf, dass der Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks zwei Aufträge aus China erhalten hat.

Zudem habe die Siemens-Aktie zuletzt stark an Wert verloren, weshalb einige Investoren auf dem niedrigeren Kursniveau nun einsteigen würden. Gekauft wurden auch die Titel von Bayer, die 1,3 Prozent zulegten. Die europäischen Arzneimittelbehörde EMEA empfahl für das Bayer-Leukämie-Mittel MabCampath eine erweiterte Zulassung.

Bei den MDax-Werten schossen die Aktien von Gea um 7,7 Prozent auf 28 Euro nach oben und markierten damit den höchsten Stand seit mehr als 13 Jahren. Die Analysten von Credit Suisse gehen davon aus, dass der Maschinen- und Anlagenbauer nach der Vorlage seiner Quartalszahlen Ende Oktober seine Jahresprognosen anheben dürfte.

Im TecDax ragten die Aktien des Chipanlagenbauers Aixtron nach Erhalt eines Großauftrags aus Taiwan mit einem Kurssprung von acht Prozent heraus. Von der starken Nachfrage nach dem Apple-Handy iPhone profitierten im SDax die Titel des Handyausrüsters Balda, die 3,9 Prozent gewannen.

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