Die personellen Konsequenzen aus der jüngsten Überweisungspanne der KfW werden im Verwaltungsrat der Staatsbank kritisch hinterfragt.
Eine mit dem Thema vertraute Person aus dem Umkreis des Gremiums sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag, dass der suspendierte Abteilungsleiter der Förderbank zum Zeitpunkt, als die KfW rund 320 Millionen Euro an die insolvente US-Investmentbank Lehman Brothers überwies, in Urlaub gewesen sei. Wie er dennoch für die umstrittene Transaktion mitverantwortlich gemacht werden könne, müsse erklärt werden.
Managern droht die fristlose Entlassung
Damit bestätigte die genannte Person im Kern einen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Bereichsleiter war ebenso wie zwei Vorstände der Staatsbank nach Bekanntwerden der Überweisung suspendiert worden.
Den drei beurlaubten Managern droht die fristlose Entlassung. Die maßgebliche Frist, um diese Entscheidung zu fällen, läuft dieser Tage aus. Möglicherweise wird sich nach Informationen aus dem Umkreis des Gremiums der Verwaltungsrat kurzfristig mit diesem Thema noch befassen müssen.
Bewahrheite sich, dass der beurlaubte Bereichsleiter tatsächlich nicht für die Transaktion verantwortlich gemacht werden könne, könnte das den neuen KfW-Chef Ulrich Schröder unter Druck bringen, hieß es im Umkreis des Verwaltungsrates.
Suche nach dem Verantwortlichen
Nach Sitzungen des Finanz- und Haushaltsausschusses am Mittwoch hatte bereits der SPD-Haushaltspolitiker Carsten Schneider erklärt, für ihn stelle sich in Hinblick auf die Überweisung weiter die Frage nach der Gesamtverantwortung des Vorstandes und des KfW-Chefs Schröder.
Teilnehmer der Ausschusssitzung mahnten die Klärung der Frage an, welchem Vorstandsbereich ganz konkret die Überweisung der Millionensumme zugeordnet ist. Dagegen hatte der haushaltspolitische Sprecher der Union, Steffen Kampeter, gesagt, Schröder sei der richtige Mann für die notwendige Neuaufstellung der KfW.