Mobilfunkpreise:Telefonieren mit dem Handy wird noch billiger

Die Bundesnetzagentur hat den Weg für weitere Preissenkungen im Mobilfunk freigemacht. Besonders E-Plus und O2 sind von der Entscheidung wenig begeistert.

Die Bundesnetzagentur hat nach Angaben aus Branchenkreisen die Grundlage für eine weitere Absenkung der Handy-Tarife geschaffen. Die vier deutschen Mobilfunk- konzerne erhalten künftig weniger Geld für Anrufe in ihr Netz. Für die Anbieter sinken die sogenannten Terminierungsentgelte demnach um 0,9 Cent auf 7,92 Cent pro Minute (T-Mobile, Vodafone) beziehungsweise um 1,1 Cent auf 8,8 Cent pro Minute (E-Plus, O2).

Besonders Kunden mit kleinem Budget dürfen sich auf billigere Telefonate freuen. (Foto: Foto: dpa)

Die Entscheidung der Behörde dürfte in der Branche für Verstimmung bei den kleineren Anbietern E-Plus und O2 sorgen, da sie stärker als die Schwergewichte T-Mobile und Vodafone betroffen sind. E-Plus und auch O2 erhalten ein höheres Entgelt, da sie erst nach den beiden Marktführern an den Start gingen.

Die KPN-Tochter E-Plus hatte zudem wiederholt darauf verwiesen, dass Aufbau und Betrieb eines E-Netzes teurer seien als bei einem D-Netz. Die Gesellschaft hatte daher eine höhere Spreizung der Entgelte verlangt, sich damit aber nicht bei der Netzagentur durchsetzen können.

Die neuen Preise, die im weiteren Tagesverlauf offiziell bekanntgegeben werden sollen, gelten bis zum März 2009. Die Terminierungsentgelte sind eine wichtige Einnahmequelle für die Unternehmen, die bereits mit dem harten Preiskampf auf dem Mobilfunkmarkt zu kämpfen haben. Die Absenkung im vergangenen Jahr hatte tiefe Spuren in den Bilanzen hinterlassen.

Die Terminierungsentgelte stellen eine Mindestmarke bei den Handy-Tarifen dar. Mit der verordneten Absenkung bereitet die Bundesnetzagentur also den Boden für weitere Preisabschläge.

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