Mittelstandsbank IKB:Kleinaktionäre wollen Krisenbank in die Pleite schicken

Aufstand der Privataktionäre: Sie drohen der krisengeschüttelten Mittelstandsbank IKB mit einem Insolvenzantrag.

Mehrere Anlegeranwälte wollten Anfang der Woche einen Insolvenzantrag gegen die Bank stellen, berichtet die Zeitung Die Welt vorab unter Berufung auf Aktionärskreise.

Geht die Krisenbank in die Insolvenz? (Foto: Foto: dpa)

Der Bank drohe die Zahlungsunfähigkeit, weil die für August geplante Kapitalerhöhung wegen zahlreicher Anfechtungsklagen noch auf der Kippe stehe. "Darüber hätte der Vorstand längst informieren müssen", sagte ein Anlegervertreter der Zeitung.

Vorwurf: Lage falsch dargestellt

Die IKB-Führung hatte stets betont, dass die Kapitalerhöhung für das Überleben der Bank entscheidend sei. "Aber wir gehen davon aus, dass die Kapitalerhöhung im August kommt und entsprechend rechtzeitig ins Handelsregister eingetragen wird", sagte Vorstandschef Günther Bräunig dem Bericht zufolge in der vergangenen Woche bei der Vorlage der Jahreszahlen. Die Anteilseigner hätten dem IKB-Vorstand vorgeworfen, die Lage falsch darzustellen, schrieb die Zeitung.

Die Drohung mit einem Insolvenzantrag wies ein IKB-Sprecher zurück: "Wir gehen davon aus, dass Anteilseigner einen solchen Antrag gar nicht stellen dürfen." Einen Insolvenzantrag darf laut Bericht nur die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) stellen. Bei der Behörde sei eine vermeintliche Zahlungsunfähigkeit der IKB derzeit jedoch kein Thema, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Aufsichtskreise.

Die Bank hatte sich am US-Hypothekenmarkt verzockt. Der Bund, die Hauptaktionärin KfW und andere Geldhäuser mussten insgesamt 8,5 Milliarden Euro zuschießen. Zahlreiche Aktionäre haben in den vergangenen Monaten gegen die IKB geklagt.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/mel/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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