Mittelstandsbank IKB:Angeschlagen, aber begehrt

Die Mittelstandsbank IKB ist in eine schwere Schieflage geraten - und doch liebäugeln immer mehr Finanzinvestoren mit einer Übernahme. Als jüngster Interessent wird die US-Beteiligungsgesellschaft Ripplewood genannt.

Wie es aus Finanzkreisen am Mittwoch hieß, will auch die US-Beteiligungsgesellschaft Ripplewood im laufenden Verkaufsverfahren ihren Hut in den Ring werfen.

Dabei sei der Investor entweder an der gesamten Bank oder nur an den riskanten Wertpapier-Portfolios interessiert, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Weitere potenzielle Käufer

Auch die Finanzinvestoren Cerberus, JC Flowers und Lone Star gelten als potenzielle Käufer für das Düsseldorfer Institut.

Die IKB hat sich in großem Stil am US-Hypothekenmarkt verspekuliert und musste mehrmals vom Bund und der gesamten Kreditwirtschaft mit Milliardenhilfen gestützt werden.

Die Beteiligungsfirmen dürften bei ihrem Übernahmeinteresse deshalb auf politischen Widerstand stoßen. Die staatliche IKB-Großaktionärin KfW und der Bund direkt steckten insgesamt sieben Milliarden Euro in die Bank, um sie vor der Pleite zu bewahren.

Zuschuss von Banken, Sparkassen und Genossen

Zudem schossen private Banken, Sparkassen und Genossen gemeinsam weitere 1,5 Milliarden Euro zu.

Die KfW sammelt derzeit unverbindliche Gebote für ihre Beteiligung von bald mehr als 40 Prozent ein. Die Frist zur Abgabe der Offerten wurde bereits einmal verlängert und läuft nun voraussichtlich in der kommenden Woche aus.

Bieter können getrennte Offerten für den Mittelstandsbereich und das riskante Wertpapierportfolio abgeben. Einige Interessenten wie die Commerzbank oder die genossenschaftlichen Spitzeninstitute DZ Bank und WGZ Bank hatten sich bereits aus dem Rennen verabschiedet. Ihnen wurden die Risiken bei der Mittelstandsbank zu hoch.

© sueddeutsche.de/Reuters/pak/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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