Vorbei sind die Zeiten des Anstiegs, der Gipfel ist erreicht. Die Münchner Mietpreise sind im Herbst-Vergleich 2001-2002 um durchschnittlich 6,5 Prozent eingebrochen. Im Gegensatz zu ganz Bayern: Hier stiegen die Mieten im Durchschnitt um 3,6 Prozent.
Noch im Frühjahr 2002 erzielten Altbauwohnungen Höchstpreise der letzten zehn Jahre (11,80 €/qm). Im Herbst 2002 haben sie dagegen um 6,3 Prozent nachgegeben: 11 €/qm war der Preis in neu abgeschlossenen Mietverträgen. Neubauten sind im Durchschnitt um 11,3 Prozent billiger geworden. Im Herbst 2001 kosteten sie noch 13,50 €/qm, im Herbst 2002 nur 12 €/qm.
Quelle: RDM-Bayern Marktforschungsinstitut. Preise beziehen sich auf einen guten Wohnwert.
Quelle: RDM-Bayern Marktforschungsinstitut. Preise beziehen sich auf einen guten Wohnwert.
Das sind die Ergebnisse des Herbstmarktberichts 2002 vom Ring Deutscher Makler (RDM). "Der Mietmarkt reagiert auf die allgemeine Einkommensentwicklung. Früher kamen hoch bezahlte High-Tech-Mitarbeiter nach München. Sie suchten ihre Wohnung nach Komfort aus, nicht nach dem Preis", fasst Stephan Kippes vom RDM-Bayern zusammen. "Nebenkosten waren früher nie ein Thema. Heute wollen die Mieter ganz genau wissen, wie viel die Wohnung insgesamt kostet. Oder es rufen Kunden an, die ihre luxuriöse 120-Quadratmeter-Wohnung tauschen wollen gegen günstige 70 Quadratmeter, gern auch in Moosach", berichtet Maximilian Riedl - Makler und Immobilienverwalter - vom aktuellen Wohnungsmarkt.
Kippes prognostiziert, dass die Münchner Mieten kurzfristig weiter nachgeben. Der Rückgang werde aber abgefedert durch die sinkende Zahl der fertiggestellten Wohnungen: 1996 wurden noch 7470 Wohnungen fertiggestellt, 2001 waren es nur noch 3563 - die Hälfte weniger. "Aber der Münchner Oberbürgermeister Ude setzt positive Signale mit seinem Protest-Brief an den Bundeswohnungsminister Stolpe", lobt Kippes die Bemühungen der Stadt München, den Wohnungsbau wieder anzukurbeln.