Die Debatten zum Klimawandel nehmen immer mehr zu. Nicht verwunderlich, wenn man sich den IPCC Report 2007 (Intergovernmental Panel on Climate Change) ansieht. Dieser präsentiert unterschiedliche Szenarien zur globalen Erwärmung. Im besten Fall ist bis 2100 mit einer Erwärmung von 1,1 bis 2,9 Grad Celsius zu rechnen, im schlimmsten Fall mit 2,4 bis 6,4 Grad. Am wahrscheinlichsten ist ein Anstieg um 1,7 bis 4 Grad. Der Meeresspiegel wird bis 2100 im besten Szenario um 19 bis 37 Zentimeter, im schlimmsten Fall um 26 bis 59 Zentimeter steigen. Mögliche drastische Folgen: Gletscher schmelzen, Polareis schwindet, Anbauflächen versalzen, Ruß- und Staubpartikel in der Luft häufen sich (Global Dimming), Trinkwasser wird knapp, Hungersnöte und Dürren machen den Menschen zu schaffen.
Umweltschutz: Aus alt mach neu Die besorgniserregenden Klima-Prognosen des IPCC Reports regen die Gesellschaft zum Umdenken an. So ist der Anteil erneuerbarer Energien an der gesamten Energieerzeugung in den letzten 10 Jahren kontinuierlich angestiegen. Erneuerbare Energien haben sich zu einer langfristigen Alternative zu fossilen Brennstoffen und der oft kritisch beäugten Kernkraft entwickelt. Unternehmen bieten sich damit neue Marktchancen. So sind diejenigen Firmen klar im Vorteil, die das Thema Umwelt in ihr Geschäftsmodell integrieren. Die ökologisch unbedenkliche Rohstoffe und Verfahren in ihrer Produktion einsetzen. Anleger haben die Möglichkeit, auf diese Trends zu setzen, indem sie in Aktien von Unternehmen investieren, die umweltfreundliche Produkte entwickeln. Damit tut der Investor nicht nur sich und seinem Geldbeutel einen Gefallen. Durch eine Investition in ökologische Fonds unterstützen Anleger die umweltpolitische Ausrichtung der Unternehmen und tragen so einen wesentlichen Teil zum Klimaschutz bei.
Boom bei ökologischen Investments In den letzten Jahren gehörte so mancher Umweltfonds zu den Kapitalanlagen mit der höchsten Wertentwicklung. Dreistellige Renditen innerhalb von drei Jahren waren dabei mehr die Regel, als die Ausnahme. Aber auch zukünftig kann man mit einer ökologisch ausgerichteten Geldanlage attraktive Renditen erzielen, denn die Wichtigkeit des Umweltschutzes und des ökologisch nachhaltigen Handelns nimmt immer weiter zu. Für die einen zählt schlicht der schnöde Mammon. Doch immer mehr Investoren reicht das nicht mehr: Sie wollen das gute Gewissen obendrauf. Die Akzeptanz und Nachfrage nach nachhaltigen Investments (Social Responsible Investment oder kurz: SRI) steigen. In den vergangenen drei Jahren haben sich Investments in SRI-Fonds mit deutschen Aktien um durchschnittlich 253 Prozent erhöht. Das Vermögen aller Fonds mit deutschem Aktieninvestment legte im gleichen Zeitraum lediglich um 135 Prozent zu.
Gutes Gewissen inklusive Bei nachhaltigen Investments zählen nicht nur satte Renditen, sondern auch die Umwelt- und Sozialdimension. In einer Studie des Bankhauses Pictet wurde die Umweltkomponente nachhaltiger Anlagen gemessen. Dazu verglichen Experten den MSCI-Welt-Aktien-In-dex mit einem global diversifizierten, jedoch nachhaltig optimierten Portfolio. Das Ergebnis: Ein Investor des MSCI-Welt-Aktien-Index war im Jahr 2007 pro 10.000 Dollar investiertes Vermögen anteilsmäßig für den Ausstoß von 8,92 Tonnen CO2 verantwortlich. Ein nachhaltiger Investor hätte hingegen nur 5,28 Tonnen CO2-Emissionen zu verantworten gehabt. Durch das Investieren in Nachhaltigkeitsfonds verbuchen Anleger einen Wertzuwachs im doppelten Sinn: Attraktive Renditen und Umweltverträglichkeit im Fonds inklusive.