Märkte & Trends:Rohstoffe: eine alte Asset-Klasse neu entdeckt

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Rohstoffe rücken als Anlageklasse immer stärker in den Fokus von Anlegern. Dafür sorgen der nachhaltige Preisanstieg und die niedrige Korrelation mit den stürmischen Aktienmärkten.

Die Wertentwicklung von Rohstoffen in den zurückliegenden Jahren ist eine einzige Erfolgsgeschichte. So verzeichnete der Dow Jones - AIG Commodity Index Total Return seit 1999 ein Plus von über 150 Prozent. Dabei spielen besonders die aufstrebenden Schwellenländer wie China und Indien eine zentrale Rolle. Sie beeindrucken seit Jahren mit hohen Wachstumsraten, ihr Anteil an der globalen Wirtschaftsleistung nimmt stetig zu. Zugleich aber auch ihr Bedarf an Rohstoffen. Denn Länder wie China, das jährlich rund 30 Prozent mehr Güter produziert, brauchen rapide steigende Mengen metallischer und fossiler Werkstoffe, etwa Aluminium, Kupfer, Nickel und Öl. Und breiter werdende Bevölkerungsschichten, deren Einkommen vom Aufschwung profitieren, konsumieren mehr und qualitativ höherwertigere Nahrungsmittel. Die Folge: 90 Prozent des erhöhten Öl- und Metallverbrauchs seit 2002 und 80 Prozent der Nachfragesteigerung bei Getreide entfielen laut Internationalem Währungsfonds (IWF) auf die Schwellen- und Entwicklungsländer. In den kommenden sechs bis zwölf Jahren wird sich allein in Asien der Rohstoffbedarf noch einmal verdoppeln.

Nachfrageboom ungebrochen Das verfügbare Angebot kann jedoch mit der galoppierenden Nachfrage kaum Schritt halten. Die Ausweitung bestehender Förderkapazitäten und die Erschließung neuer Vorkommen bzw. Ackerflächen sind zeitintensiv und teuer. So stockt die Erdölförderung das zweite Jahr in Folge. Die hohen Energiekosten haben zugleich Auswirkungen auf die Produktion von Industriemetallen, die sehr energieintensiv ist. Auch hier wurde, wie beim Öl, bis zum Beginn des laufenden Jahrzehnts nur in geringem Umfang in neue Kapazitäten investiert. Minen waren früher angesichts niedriger Preise vielfach nicht profitabel und wurden geschlossen. Seit dem Nachfrageboom befinden sich die Lagerbestände deshalb im Sinkflug.

Das gleiche Bild zeigt sich bei Agrarrohstoffen, zum Beispiel Weizen. Die Ackerflächen stagnieren seit 30 Jahren. Das Potenzial an Ertragssteigerungen pro Hektar ist aufgrund der intensiven Bewirtschaftung rückläufig, die Böden werden schlechter. Die Nutzung von Ackerflächen für die Produktion von Biokraftstoffen und diverse Wetterkatastrophen taten ein Übriges, um etwa die Weizenvorräte auf historische Tiefstmarken fallen zu lassen.

Da sich die niedrigen Lagerbestände bei Öl, Metallen und Agrarprodukten nicht so ohne weiteres auffüllen lassen, befinden wir uns nach Meinung von Experten gegenwärtig erst im ersten Drittel des Rohstoffzyklus. Aufschwungphasen im Rohstoffmarkt dauern dabei erfahrungsgemäß rund 15 Jahre.

Ideale Beimischung fürs Depot Commodities bieten deshalb interessantes Renditepotenzial. Zugleich stabilisieren sie die Performance eines Depots, da ihre Korrelation mit Aktien und Rentenpapieren sehr gering ist. Rohstoffanlagen federn zudem die Wirkung steigender Inflationsraten ab, da sie eine weitgehende Kongruenz mit der Preisentwicklung aufweisen. Aus diesen Gründen werden Anleger in zunehmendem Maße auf diese Asset-Klasse aufmerksam. Das Augenmerk richtet sich häufig auf passiv verwaltete Indexfonds. Das Renditeziel dieser Index Tracking-Fonds ist der Gleichlauf mit dem jeweiligen Basis-Index bzw. der Preisentwicklung der zugrunde liegenden Assets.

Lesen Sie jetzt im zweiten Teil: Viele Wege führen zu Rohstoffen: Welche Möglichkeiten gibt es, in Rohstoffe zu investieren und auf was müssen Anleger dabei achten.

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