Lebensversicherungen:Gut getrennt ist besser beraten

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Verbraucherschützer raten seit langem dazu, Risikoschutz und Vermögensaufbau voneinander zu trennen. Der Sparer kommt dabei besser weg.

Antje Schweitzer

Von herkömmlichen Kapital-Lebensversicherungen raten die Experten ab. Wer für den Ernstfall vorsorgen möchte, sei mit einer preiswerten Risiko-Police besser bedient, die sich für den Vermögensaufbau durch einen Investmentfonds-Sparplan anreichern lasse, so das Urteil.

Eine Risiko-Lebensversicherung -kombiniert mit einem Investmentfonds-Sparplan - ist in aller Regel besser als eine Kapital-Lebensversicherung. (Foto: Foto: iStock)

Größter Vorteil von Risiko-Lebensversicherungen: Abhängig vom Alter und vom Gesundheitszustand des Antragstellers sind diese schon für vergleichsweise wenig Geld zu haben.

In jedem Fall sind sie wegen des fehlenden Sparaspekts deutlich preiswerter.

Fragen zur Krankenbiographie

Versicherer benötigen detaillierte Informationen, um die eigenen Risiken abzuschätzen. Zu diesem Zweck finden sich im Versicherungsantrag vor allem Fragen zur Krankenbiographie.

Wer die Gesundheitsfragen im Versicherungsantrag falsch - ob bewusst oder unbewusst - beantwortet, verletzt seine ,,Obliegenheiten'' gegenüber dem Versicherer und gefährdet dadurch bei einem später möglichen Ernstfall den Versicherungsschutz. Solche Pflichtverletzungen können folgenreich sein.

Die Dynamik bei der Versicherungssumme funktioniert sowohl nach oben als auch nach unten. Wer mit der Zeit wohlhabender wird oder etwa Schulden macht, weil ein Eigenheim finanziert wurde, sollte vertraglich eine höhere Versicherungssumme vereinbaren.

Nur so ist weitgehend sichergestellt, dass die Hinterbliebenen etwa nach dem Tod des Alleinverdienenden ausreichend Geld haben, um etwa eine Immobilie zu entschulden oder sonstige finanzielle Verpflichtungen abzulösen.

Umgekehrter Weg denkbar

Denkbar ist auch der umgekehrte Weg, also eine Risiko-Lebensversicherung als sogenannte Restschuld-Police, beispielsweise bei Baufinanzierungen. Wichtigstes Merkmal: Die Versicherungssumme wird regelmäßig und automatisch parallel zu den sinkenden Hypothekenschulden verringert.

Die Höhe der Versicherungssumme sollte angemessen sein. Nach einer gängigen Faustformel benötigt beispielsweise ein 30-jähriger Familienvater ungefähr das Vier- bis Fünffache seines Brutto-Jahreseinkommens. So viel Risikoschutz über eine Kapital-Lebensversicherung abzudecken, halten Verbraucherschützer für zu teuer.

© SZ vom 28.09.07 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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