LBS-Studie:Großzügig leben im Alter

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Rentner im Eigenheim haben montalich über 1000 Mark mehr zum Leben, als Rentner in der Mietwohung.

Die Werbung der Bausparkassen verspricht ihren Kunden, dass die eigene Immobilie das Leben im Alter reicher macht. Die neueste Studie der LBS Research untermauert das Versprechen mit Zahlen: Eine Rentner-Ehepaar, das in einer schuldenfreien Immobilie wohnt, kann im Monat über 1100 Mark mehr ausgeben als Rentner, die zur Miete wohnen.

Basisdaten der Berechnung

Das Statistische Bundesamt erfasst im Rahmen der regelmäßigen Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) auch die Wohnsituation von Ruheständlern. Der sogenannte "Mietwert des selbstgenutzten Wohneigentums", der sich aus Vergleichsmieten bestimmen lässt, wird nach dem Stand von 1998 "netto" ausgewiesen, also nach Abzug aller Aufwendungen für den Unterhalt der selbstgenutzten Immobilie. Getrennt erfasst werden in der Statistik außerdem die Pensionäre (allerdings nur für Westdeutschland).

Quelle: Statistisches Bundesamt/ LBS Research.

Ehemalige Beamten haben einen noch größeren Vorteil: Sie erzielen - sofern sie alleinstehend sind - eine "Immobilien-Rente" von 1185 Mark; Verheiratete kommen sogar auf 1351 Mark.

Größere Haushaltskasse

Rentnern, die in den eigenen vier Wänden leben, bringt die ersparte Miete eine "Zusatz-Rente" in einer Größenordung von 30 Prozent. Ihr Nettoeinkommen steht ihnen damit voll für andere Ausgaben als das Dach über dem Kopf zur Verfügung.

Ganz anders die Situation von Ruheständlern, die zur Miete wohnen. Die monatlichen Überweisungen an den Vermieter müssen aus den Altersbezügen bestritten werden. In typischen Fällen bedeutet dies Einkommens-Belastungen von 25 Prozent.

Größerer Lebensraum

Wohneigentümer haben gegenüber Mietern einen weiteren Vorteil: Sie haben mehr Platz.

Zum Beispiel lebt ein westdeutsches Rentnerpaar mit eigenen vier Wänden im Schnitt auf einer Fläche von 114 Quadratmetern.

Das Rentnerpaar, das zur Miete wohnt, kommt dagegen nur auf 79 Quadratmeter.

Ganz ähnlich ist das Bild bei Zwei-Personen-Rentnerhaushalten im Osten. Hier verfügen Wohneigentümer im Ruhestand über durchschnittlich 92 Quadratmeter, die Mieter müssen sich mit einer Wohnfläche von 63 Quadratmetern begnügen.

Immobilienbesitzer sparen mehr

Nach Angaben von LBS Research bestätigen die Berechnungen andere wissenschaftliche Untersuchungen der jüngsten Zeit zur Alterssicherung in Deutschland. Das Forschungsinstitut empirica etwa komme in einer Auswertung der EVS-Daten zu dem Ergebnis, dass der Lebensstandard im Alter nicht in erster Linie abhängt vom früheren Einkommen.

Vielmehr ließe sich beobachten, dass Menschen, die sich im Laufe ihres Erwerbslebens für Wohneigentum entschieden haben, ein diszipliniertes Sparverhalten aufweisen und damit bis zum Eintritt in den Ruhestand ein Vielfaches an Vermögen aufbauen.

Mieter mit gleich hohen Einkommen fehlt dieser Anreiz zum Sparen. Im Ergebnis scheitern sie am Vermögensaufbau und müssen die weiter steigenden Wohnkosten voll aus ihrer Rente bezahlen.

(sueddeutsche.de/ LBS Research)

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