Lärm:Laustärke messen lassen

Gutachten für Betroffene

Andreas Lohse

Lassen sich Lärm und andere lautstarke nachbarschaftliche Intoleranz innerhalb eines Mietshauses meist noch in den Griff bekommen, sind viele Mieter auch dem Radau anderer Zeitgenossen ausgesetzt: Durch den Straßenverkehr fühlen sich knapp 20 Prozent der Bevölkerung stark belästigt, sagt das Umweltbundesamt.

"Ohne Lärmbelastung hätten wir in Deutschland im Jahr einige tausend Herztote weniger", vermuten die Experten. Viele Menschen, die an lauten Straßen wohnen, hätten nachts erhöhte Werte des Stresshormons Cortisol im Blut. Langfristig steige dadurch das Risiko von Magen- Darmgeschwüren und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Lärm-Messer

Für die Lärmbelastung durch eine Straße bietet die Stiftung Warentest ein Lärmgutachten. Damit lässt sich ermitteln, welche Lärmpegel vorliegen.

Aus den Angaben eines Fragenkatalogs berechnen die Warentester, "wie viel Dezibel Tag und Nacht in Ihren Ohren dröhnen". Im Gutachten werden auch die wichtigsten Rechtsgrundlagen genannt, wie man gegen Lärm vorgehen kann.

Wer sich "auf den oft dornigen Weg" begebe, Abhilfe schaffen zu lassen, habe "ein starkes Argument in Händen": So könne eine Kommune beispielsweise den Verkehr beruhigen oder ein Nachtfahrverbot für Lkw erlassen. Nach Angaben der Warentest-Expertin Britta Barlage wurden bereits rund 900 Gutachten für von Lärm Betroffene erstellt.

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