Kreditverkäufe:Deutsche Bank macht sich frei

Die Citigroup hat es vorgemacht - nun will auch die Deutsche Bank Kredite in Milliardenhöhe verkaufen, um die Bilanzen zu entlasten.

Die Deutsche Bank will sich einem Pressebericht zufolge von einem milliardenschweren Kreditpaket trennen.

Die Bank suche Käufer für Unternehmenskredite im Wert von 15 bis 20 Milliarden US-Dollar, berichtet das Wall Street Journal Europe unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen.

Dabei sei auch ein Verkauf an Private-Equity-Fonds im Gespräch. Bei den Krediten handle es sich um Darlehen zur Finanzierung von Übernahmen durch Beteiligungsfirmen.

Verringerung des Abschreibungsrisikos

Die Citigroup hatte bereits in der vergangenen Woche gemeldet, dass sie Kredite in Höhe von zwölf Milliarden Dollar verkaufen wolle.

Allerdings muss die Citigroup offenbar den Großteil des Verkaufs an Finanzinvestoren selbst finanzieren. Die Gruppe von Beteiligungsfirmen um Apollo bekomme von der US-Großbank ein Darlehen zur Finanzierung des Deals, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Damit wird die Citigroup zwar nicht alle Risiken der von der Finanzkrise stark betroffenen Kredite für fremdfinanzierte Übernahmen los. Doch das Institut bekommt zumindest das Paket im Volumen von zwölf Milliarden Dollar aus ihrem Handelsbuch und verringert so den weiteren Abschreibungsbedarf.

Die Citigroup hat die Transaktion bislang nicht bestätigt. Wegen der Turbulenzen an den Kreditmärkten kann die Citigroup die Kredite derzeit nur mit Verlusten verkaufen.

Finanzkreisen zufolge dürfte der Preis bei rund 90 Prozent des Nominalwerts liegen. Die Private-Equity-Investoren setzen dabei auf eine Marktbelebung und können dann nach Expertenschätzungen auf Renditen von mehr als 20 Prozent hoffen.

© sueddeutsche.de/dpa-AFX/Reuters/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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