Die Deutsche Börse reagiert mit Preissenkungen auf die wachsende Konkurrenz außerbörslicher Handelsplattformen.
Dadurch erhofft sich der Frankfurter Börsenbetreiber höhere Handelsumsätze. Von September an müssten Kunden im computergestützten Handel (Algotrading) weniger bezahlen, teilte die Deutsche Börse am Dienstag mit.
Rabatte allerorten
Dann gelte ein neues Preismodell mit acht statt der bisherigen sieben Rabattstufen für den algorithmischen Handel auf Xetra. Außerdem werde ein billigerer Basisdienst beim Clearing von Xetra-Transaktionen eingeführt.
Unter anderem entfällt im "Automated Trading Programm" (ATP) das Mindestentgelt für kleinere Wertpapieraufträge. Damit könnten Kunden bis zu 60 Prozent bei den Transaktionsgebühren sparen. Bisher erlaubten die Rabatte Kostensenkungen um 49 Prozent.
Aktien rutschen ab
Der Anteil des Algotrading, bei dem der Computer die Aufgabe des Händlers übernimmt und auf Basis vorprogrammierter Algorithmen automatisch Orders in das Handelssystem einstellt, liegt derzeit bei rund 40 Prozent des Xetra-Orderbuchvolumens.
Kunden der Deutschen Börse fordern seit langem niedrigere Gebühren. Hinzu kommt die Konkurrenz durch Handelsplattformen wie Turquoise und Chi-X, die vor allem Algotrader mit Rabatten locken. Auch die LSE hatte bereits reagiert und Gebührensenkungen eingeführt.
Die Aktien der Deutschen Börse rutschten nach der Mitteilung am Dienstag um 2,4 Prozent auf 59,20 Euro. Anleger spekulierten auf niedrigere Margen aufgrund der Gebührensenkungen. Allerdings hofft die Börse durch die Preisnachlässe auf einen Anstieg der Handelsumsätze auf Xetra, um die geringeren Einnahmen zu kompensieren.