KfW und IKB:Pannen-Banker klagen Millionen ein

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Missmanagement: Das war der Grund, warum drei Manager der Banken KfW und IKB den Hut nehmen mussten. Gehälter und Pensionen beanspruchen sie dennoch.

Drei entlassene Manager der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der Mittelstandsbank IKB klagen nach einem Bericht der Bild-Zeitung auf Weiterzahlung ihrer Gehälter und Pensionen in Millionenhöhe.

Die früheren Manager der IKB und KfW werfen immer noch ihre Schatten auf dei Institute. (Foto: Foto: AP)

Wie das Blatt in seiner Freitagausgabe unter Berufung auf das Landgericht Frankfurt/Main berichtet, haben die beiden Ex-KfW-Vorstände Detlef Leinberger und Peter Fleischer, die wegen der 320-Millionen-Euro-Überweisungspanne an die insolvente US-Bank Lehman Brothers fristlos entlassen worden waren, sogenannte Feststellungsklagen erhoben.

Sie wollen damit juristisch feststellen lassen, dass ihre Kündigungen unwirksam waren und ihre Vorstandsverträge mit je 466.000 Euro Gehalt weiter gelten.

Für Fast-Pleite verantwortlich

Auch der frühere Vorstandsvorsitzende der finanziell angeschlagenen IKB, Stefan Ortseifen, geht Bild zufolge gegen seine Kündigung vor.

Laut Landgericht Düsseldorf habe auch er eine Feststellungsklage eingereicht. Ortseifen soll für die Fast-Pleite der Düsseldorfer Bank verantwortlich sein, die nur mit zehn Milliarden Euro Staats- und Bankengarantien gerettet werden konnte.

Wie die Zeitung weiter berichtet, verdiente er zuletzt 1,6 Millionen Euro im Jahr und hatte einen Pensionsanspruch von 378.000 Euro pro Jahr.

Laut Vorstandsvertrag stünden ihm bei einer Kündigung bis zu drei Millionen Euro Abfindung und danach die Pension bis zum Lebensende zu. Anfang des Monats war bereits bekanntgeworden, dass der entlassene Vorstandsvorsitzende des schwer angeschlagenen Immobilien- Finanzierers Hypo Real Estate (HRE), Georg Funke, die Bank auf Gehaltszahlungen in Höhe von 3,5 Millionen Euro verklagt hat.

Unterdessen gab die KfW am Freitag bekannt, dass sie 2008 einen Verlust von 2,7 Milliarden Euro verbucht hat. Ursachen waren unter anderem die Rettung der früheren Tochter IKB und die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers, teilte das Institut in Frankfurt mit.

Bereits im Vorjahr war bei der Bank, die dem Bund und den Ländern gehört, ein Verlust von 6,2 Milliarden Euro entstanden. "Dieser Abschluss ist in Gänze überhaupt nicht befriedigend", sagte KfW-Vorstandschef Ulrich Schröder. Im laufenden Jahr wolle die Bank wieder "deutlich schwarze Zahlen" schreiben, die ersten beiden Monate des Jahres seien ermutigend verlaufen.

© sueddeutsche.de/dpa/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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