Kaufnebenkosten:Teure Nebenkosten kalkulieren

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Der Kauf einer Immobilie zieht hohe Nebenkosten nach sich.

Christian Walter

(SZ-Bericht) Hauskaufen ist teuer. Und das liegt nicht allein an den hohen Grundstückspreisen. Bei einer Baufinanzierung muss der Kreditnehmer nicht nur Zinsen bezahlen. Ganz besonders sollte er auf die vielen zusätzlichen Belastungen achten.

Steuer und Notar

Grundbuch- und Notargebühren sind leider unvermeidbar. Etwa 1,5 Prozent aus dem Kaufpreis muss ein Käufer für die Verbriefung von Kaufvertrag und Grundschuldbestellung, sowie die Eintragung im Grundbuch einrechnen. Bei einem Kaufpreis von zum Beispiel 400.000 Mark sind das dann 6000 Mark.

Ebenso wenig kommt man um die Grunderwerbssteuer herum. Der Käufer wird sonst nie Eigentümer der Immobilie. Für Vater Staat muss er richtig tief in die Tasche greifen. 3,5 Prozent aus dem Kaufpreis sind hierfür aufzubringen. Bei unserem Beispiel sind das stolze 14.000 Mark, die ans Finanzamt gehen.

Feilschen um die Bankgebühren

Aber es gibt auch vermeidbare und verhandelbare Nebenkosten. Hier liegt es allein am Geldgeber, zum Beispiel der Bank oder Sparkasse, ob und in welcher Höhe der Häuslebauer zur Kasse gebeten wird.

Am bekanntesten ist die Bearbeitungsgebühr mit etwa 0,5 Prozent bis einem Prozent aus der Kreditsumme. Je 100.000 Mark geht es hier für einen Antragsteller um einen Betrag zwischen 500 und 1000 Mark. Zur Vermeidung oder Reduzierung braucht man in den Verhandlungen oft Durchhaltevermögen!

Kosten für die Bereitschaft

Bereitstellungszinsen werden verlangt, wenn der Kredit nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraumes komplett ausgezahlt ist. Dieser Zeitraum beginnt im ungünstigen Fall bereits ab dem zweiten Monat, oder, wesentlich kundenfreundlicher erst ab dem 13. Monat. Dem Häuslebauer kann hier eine erhebliche Zusatzbelastung entstehen, da er den Kredit erst zeitlich verteilt auf die Bauzeit benötigt.

Durchschnittlich werden drei Prozent pro Jahr verlangt. Je offene 100.000 Mark Baukredit sind das monatlich dann 250 Mark. Antragsteller sollten über die Dauer der gebührenfreien Zeit und die Höhe verhandeln. Hier ist oft eine Verbesserung möglich.

Ähnlich ist es mit den Teilauszahlungsaufschlägen. Sie können verlangt werden, wenn die Kreditsumme nicht in der ganzen Höhe auf einmal abgerufen wird. Auch wenn diese Gebührenart nicht häufig ist, sollte man unbedingt darauf achten und den Geldgeber zum Verzicht bewegen.

Teure Wertschätzung

Weit verbreitet sind Kosten für die Wertermittlung, oft als Schätzgebühren bezeichnet. Grundsätzlich gilt: Kreditgeber müssen den Wert der Immobilie überprüfen. Der Aufwand hierfür wird dann auf die Kunden umgelegt. Ausgehend vom Wert der Immobilie geht die Bandbreite von einigen hundert bis zu mehreren Tausend Mark. Wie schon so oft gilt auch hier, hart zu verhandeln!

Angebote vergleichen

Einige Geldgeber versuchen die Vergabe des Baudarlehens vom Abschluss einer Risikoversicherung von befreundeten Versicherungen abhängig zu machen. Es spricht überhaupt nichts gegen eine Risikoversicherung. Der Häuslebauer sollte sich aber nicht unter Druck setzen lassen und verschiedene Angebote einholen.

Makler

Hat ein Makler die Immobilie vermittelt, fällt eine Maklerprovision mit bis zu 3,48 Prozent aus dem Kaufpreis an. Bei 400.000 Mark Kaufpreis fallen weitere 13920 Mark an. Ob der Käufer hier eine Reduzierung erreicht, hängt ganz alleine vom Wohlwollen des Maklers ab. Übernimmt die Abwicklung der Finanzierung ein Kreditvermittler, verlangt dieser möglicherweise eine Gebühr. Hier sollte der Antragsteller aber knallhart verhandeln, denn die meisten Vermittler kassieren bereits von der kreditgebenden Bank.

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