IKB:Überlebt, überlebt nicht ...

Bundesregierung und Banken suchen händeringend nach einer Lösung für die angeschlagene Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB. Auch die Insolvenz ist eine Option.

Weiterhin würden alle Optionen, also auch die Schließung des Instituts, geprüft, verlautete am Dienstag aus Bankenkreisen. Viel Zeit bleibe nicht, eine Lösung müsse bald stehen. Die privaten Banken wollen kein Geld mehr zuschießen, die staatliche KfW Bankengruppe stößt als IKB-Großaktionärin an ihre finanziellen Grenzen.

Es sieht düster aus um die IKB - für eine Lösung bleibt nun nicht mehr viel Zeit. (Foto: Foto: Reuters)

Ob der Bund eingreifen muss, ist offen. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat einen Kommentar zum Stand der Rettungsbemühungen für die Mittelstandbank IKB abgelehnt. "Ich werde nicht etwas im Ausland kommentieren, was die (deutsche) Bankensituation betrifft", sagte Steinbrück am Rande der EU-Finanzministertagung in Brüssel.

Am Mittwoch kommt in Berlin der Verwaltungsrat der KfW Bankengruppe unter Vorsitz von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) zu einem Krisentreffen zusammen. Die Förderbank ist mit knapp 38 Prozent größter Anteilseigner der IKB. Bei der Bank soll durch die Neubewertung von Wertpapieren eine weitere Deckungslücke von rund zwei Milliarden Euro entstanden sein, die die KfW nicht schultern kann. Von den bisher garantierten 6,15 Milliarden Euro entfallen 83 Prozent auf die KfW, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Die Bundesregierung erwägt nach SZ-Informationen, die notleidende Mittelstandsbank durch den Einsatz von Steuergeldern zu retten. Nach Informationen des Handelsblatts aus Regierungskreisen arbeitet das Bundesfinanzministerium an einer Lösung, die den Bundeshaushalt dauerhaft nicht belasten soll. Eine Beteiligung des Bundes sei notwendig, weil die IKB eine kurzfristige Finanzspritze von rund 500 Millionen Euro brauche.

© sueddeutsche.de/dpa/sma/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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